Am Montag haben zwei Joint Ventures zur Entwicklung von E-Bike-Antriebssystemen ihre Geschäfte aufgenommen. Sie gehen aus einer gemeinsamen Gründung von Porsche und der niederländischen Gesellschaft Ponooc Investment B.V. hervor. Das gab der deutsche Autobauer in einer Mitteilung bekannt.
Die Porsche eBike Performance GmbH mit Sitz im bayerischen Ottobrunn soll demnach elektrische Antriebssysteme für Zweiräder entwickeln etwa Motoren, Batterien und die notwendige Software-Architektur. Künftig sollen die Produkte in E-Bikes von Porsche verbaut, aber auch an E-Bike-Hersteller anderer Marken weltweit geliefert werden. Die P2 eBike GmbH will mit diesen Systemen ab Mitte des Jahrzehnts eine neue Generation von Porsche E-Bikes auf den Markt bringen.
Dazu hat Porsche den bisherigen CEO der Porsche Lifestyle GmbH & Co. KG als Vorsitzenden der Geschäftsführung der Porsche eBike Performance GmbH ernannt. Bei der P2 eBike GmbH wird Moritz Failenschmid, der gleichzeitig Managing Director bei Focus Bikes ist, Unternehmenschef. "(…) Porsche-typisch geht es um die Entwicklung von Produkten, die die Menschen durch intelligentes Design, ausgereifte Technik und überragende Performance begeistern", teilte Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Porsche AG und Vorstand Finanzen und IT mit.
In den vergangenen Monaten hat Porsche Anteile an mehreren Unternehmen im E-Bike-Segment erworben – neben der kroatischen E-Bike-Marke Greyp auch den Hersteller Fazua, welchen der Autobauer im Juni zu 100 Prozent übernahm. Zudem kooperieren die Stuttgarter mit dem Fahrradhersteller Rotwild. Im März 2021 brachten die beiden Unternehmen zwei neue Elektrofahrräder auf den Markt.
Porsche will bis 2030 CO2-neutral sein
Porsche baut die Elektromobilität aus und will als Unternehmen bis zum Jahr 2030 CO2-neutral sein. "Die E-Mobilität hat für uns höchste Priorität", sagte der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume Anfang Juli. Bis 2025 soll die Hälfte aller Porsche-Neuwagen elektrifiziert sein – entweder vollelektrisch oder Plug-In-Hybrid. "Unsere Ambition ist es, bereits im Jahr 2030 mehr als 80 Prozent unserer Fahrzeuge vollelektrisch an Kunden auszuliefern", teilte Blume mit, der ab dem 1. September auch Konzernchef von Volkswagen wird.
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In diesem Jahr strebt Porsche einen Börsengang an. In Teilen soll die Porsche AG jedoch auch wieder direkt in die Hände der Eigentümerfamilien gehen. Es könnte einer der größten Börsengänge der jüngeren Zeit in Deutschland werden.
Quellen: Porsche, mit Material der dpa