Puls-Umfrage Twitter-Deal schädigt Tesla-Image in Deutschland – Viele wollen kein Auto von Elon Musk mehr kaufen

Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk macht ein skeptisches Gesicht
Der Twitter-Kauf durch Elon Musk hat einen schlechten Einfluss auf das Tesla-Image in Deutschland
© Susan Walsh/AP / DPA
Als Pionier der Elektromobilität hatte Tesla lange Zeit einen guten Ruf. Das hatte das Unternehmen vor allem dem CEO Elon Musk selbst zu bedanken. Nun ist es ausgerechnet genau er, der das Image von Tesla in Deutschland schädigt. Grund ist die Twitter-Übernahme.

Der Tech-Milliardär Elon Musk führte ein monatelanges Hin und Her, bevor er Twitter Ende Oktober kaufte. Daraufhin entließ er umgehend ranghohe Führungskräfte sowie zahlreiche weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kurznachrichtendienstes, sorgte für Chaos im Unternehmen.

Sein Verhalten hat nun einen negativen Einfluss auf das Image von Tesla in Deutschland, eine der wertvollsten Automarken der Welt. Laut einer Studie des bayerischen Marktforschungsinstituts Puls mit gut 1.000 befragten Autokäuferinnen und Autokäufern in Deutschland wollen viele Menschen kein Fahrzeug mehr von Tesla kaufen.

61 Prozent der Befragten gaben an, dass die Twitter-Übernahme einen negativen Einfluss auf das Image von Tesla habe. Zum Vergleich: Neun Prozent bewerteten den Einfluss positiv, 22 Prozent schätzten, dass die Übernahme keine Auswirkungen habe. Den geringsten Anteil derer, die dadurch negative Auswirkungen sahen, machten die unter 30-Jährigen mit 54 Prozent aus. Besonders schlecht kam Tesla hingegen bei den weiblichen Autokäuferinnen im Alter von über 50 Jahren an. Zwischen 65 und 70 Prozent bewerteten das Image als negativ. Für insgesamt 49 Prozent der Befragten sei durch die Twitter-Übernahme gar die Kaufbereitschaft eines Teslas gesunken.

"Um weitere Beschädigungen von Tesla zu vermeiden, sollte Musk Twitter möglichst schnell unabhängig von seiner Person machen und sich wieder auf seine Vorzeigemarke Tesla konzentrieren", kommentiert Puls-Geschäftsführer Konrad Weßner die Ergebnisse der Studie.

Twitter-Aktivitäten lassen Kritik an Tesla-Chef Elon Musk wachsen

Seit Musks Twitter-Kauf wächst die Kritik an dem einst beliebten Tesla-Chef und Tech-Milliardär. Es kam Sorge auf, dass neue Richtlinien auf Twitter zu mehr Hassbotschaften, Hetze und Desinformationen führen könnten. EU-Industriekommissar Thierry Breton warnte Musk nach der Übernahme, den Kurznachrichtendienst zu einer deregulierten Plattform zu machen: "In Europa wird der Vogel nach unseren EU-Regeln fliegen."

Twitter-Nutzerinnen und -Nutzer weltweit löschten ihr Profil. Auch etliche Prominente haben sich aus Protest von Twitter verabschiedet – etwa auch die britische Poplegende Elton John. Bundeskanzler Olaf Scholz prüft derzeit ebenfalls einen Rückzug.

Musk ließ neulich hingegen den Account des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder freischalten. Trump war im Januar 2021 von Twitter verbannt worden, nachdem er Sympathie für seine Anhänger bekundete, die den Sitz des US-Parlaments gestürmt hatten.

Am vergangenen Sonntag war Musk dann zu Gast bei einer großen Show in San Francisco. Der US-Comedian Dave Chapelle rief ihn auf die Bühne, doch das Publikum war keineswegs erfreut über die Anwesenheit des Tesla- und Twitter-Chefs. Ein Großteil der Anwesenden buhte und pfiff Musk laut aus. Für Musk gilt es nun wohl, sein Image-Problem zu beseitigen und seinen einst guten Ruf zurück zu erlangen.

Quellen: Puls, mit Material der dpa

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