Fahrbericht: Toyota Crown Hybrid Max Die neue Japan-Klasse

Toyota Crown Hybrid Max 2023
Toyota Crown Hybrid Max 2023
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BMW blickt mit viel Stolz und großer Innovationslust auf seine neue Klasse, die ab 2025 in eine elektrische Zukunft rollen soll. Eine wirklich neue Klasse bietet ab diesem Winter jedoch bereits Toyota. Der Toyota Crown ist eines der interessantesten japanischen Modelle der vergangenen Jahre. Der wäre auch etwas für den europäischen Markt.

In Japan ist der Toyota Crown bekannt wie ein bunter Hund, denn seine Premiere feierte er bereits im Jahre 1955. Der Crown mit den besonders edlen Versionen unter dem Label Crown Majesta unterwegs, ist eine Oberklasselimousine, der eher über ihren Modellnamen, denn über die Marke Toyota eingeordnet wird. Er war eines der ersten Modelle mit einem Navigationssystem und führte ein Fahrerbeobachtungssystem gegen Sekundenschlaf ein. In seiner neuen Generation macht der Crown einen mächtigen Sprung und mutiert praktisch zum mutig gezeichneten Crossover. Optische Langeweile war gestern, denn erst einmal sieht der Japaner, der in den kommenden Jahren insbesondere die Vereinigten Staaten erobern soll, nicht zuletzt mit seiner Zweifarblackierung einfach gut aus. Nicht ganz überraschend ist der neue Crown trotz seiner Neuorientierung sowohl Crossover als auch mit einem Hybridantrieb unterwegs, denn später als viele andere satteln die Japaner langsam aber sicher zunehmend auf Elektroantriebe um.

Der Kunde in den USA hat nicht nur die Wahl zwischen den drei Ausstattungsvarianten XLE, Limited und Platinum, sondern kann sich insbesondere zwischen den beiden Antriebssträngen Hybrid und Hybrid Max mit Antriebsmodulen der vierten Generation entscheiden. Deutlich interessanter als der 234 PS starke Standard-Hybrid mit Vierzylindersauger ist die leistungsstärkere Version des Hybrid-Max-Antriebsstrangs, der exklusiv in der edlen Platinum-Ausführung angeboten wird. Dessen 2,4 Liter großer Vierzylinderturbo leistet stattliche 250 kW / 340 PS und ein maximales Drehmoment von 540 Nm, das ab 2.000 U/min zur Verfügung steht. Hierzu wird der 264 PS starke Benzinmotor von zwei Elektroaggregaten an Vorder- und Hinterachse unterstützt, die 61 beziehungsweise 59 Kilowatt leisten.

Aus dem Stand beschleunigt der 4,98 Meter lange Allradler in 5,9 Sekunden auf Tempo 100. Das Geräuschniveau ist im normalen Tempo zurückhaltend bis es in hohe Drehzahlen geht, denn dann tönt der Vierzylinder-Turbo deutlich vernehmbar, obwohl das Topmodell statt des normalen CVT-Getriebes mit einer Sechsstufenautomatik ausgestattet ist. Das Paket aus Antrieb und Fahrwerk des knapp zwei Tonnen schweren Japaners gefällt, denn der schicke Crossover fährt sich auf der neuen GA-K-Plattform deutlich dynamischer und agiler als man dies erwartet hätte. Die Rückmeldung der leichtgängigen Lenkung ist gut und das Fahrwerk präsentiert sich je nach angesteuertem Fahrmodus angenehm straff ohne dabei unkomfortabel zu sein. Dabei unterstreicht die Getriebeautomatik trotz ihrer nur sechs Gänge einmal mehr, wieso eine technische Stufenlösung deutlich besser angebunden arbeitet als ein CVT-Automat, der den niedrigen Realverbrauch über alles stellt.

Zugegeben, mit einem Normverbrauch von 7,8 Litern Superkraftstoff auf 100 Kilometern ist der Crown Hybrid Max kein Sparmeister und man mag diskutieren, wieso Toyota weiterhin in erster Linie auf serielle Hybriden und keine Plug-in-Modelle mit nennenswerter elektrischer Reichweite setzt. Doch es ist anzunehmen, dass vom größten Autobauer der Welt mittelfristig eher Elektromodelle auf den Markt rollen werden und den Teilelektrikern mit Stecker nicht mehr als eine Nebenrolle bleibt. Wer auf einen geringen Durst setzen will, der kann sich für den 234 PS starken Toyota Crown Hybrid entscheiden, der nur 6,2 Liter Kraftstoff verbraucht.

Der Toyota Crown Hybrid Max ist zu Preisen ab 52.350 US-Dollar ausschließlich in der edlen Platinum-Version zu bekommen. So bietet er nicht nur sechs Fahrmodi, stattliche 21-Zöller, klimatisierte Ledersitze und einen 12,3-Zoll-Touchscreen, sondern auch LED-Scheinwerfer, Panoramadach, JBL-Audiosystem und Abstandstempomat. Die digitalen Instrumente sind übersichtlich und die Bedienung über die verschiedenen Module problemlos. Was schmerzhaft fehlt, ist ein Head-up-Display und erweiterte Fahrerassistenzfunktionen. Das Platzangebot im Innern präsentiert sich allemal großzügig und Dank des 2,84 Meter langen Radstandes auch im Fond langstreckentauglich. Die Sitzposition geht in Ordnung, leidet jedoch für groß gewachsene Insassen in der zweiten Reihe an der flach auslaufenden Dachlinie. Das Ladevolumen ist mit 430 Litern eher überschaubar, aber allemal ausreichend. Wer will, kann die Rücksitze geteilt umlegen. Gut: auch im Fond lassen sich die äußeren Sitze beheizen. So einer wie der neue Toyota Crown dürfte auch in Europa eine Chance haben – aber ohne eine reine Elektroversion dürfte es schwer werden.

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