Die nächste Mini-Generation klopft an die Tür. Ende 2023 / Anfang 2024 soll es so weit sein. Dann kommt der Mini, der aktuell gemeinsam von BMW und Kooperationspartner Great Wall entwickelt wird, zu den Kunden. Die Familie hat zukünftig zwei Lebenslinien. Auf der einen Seite parken die Verbrenner, optisch zwar ähnlich wie die Elektromodelle, jedoch auf einer BMW- Plattform unterwegs. Im Zentrum des Interesses steht dagegen die Elektrofamilie, deren Kopf ein Crossover und der nächste Mini Hatch sein soll. Im neuen Mini Cooper E soll es 135 kW / 184 PS Leistung und einen 40-kWh-Akku geben. Darüber rangiert der Mini Cooper SE mit einem 50-kWh -Batteriepaket sowie 165 kW / 225 PS, was elektrische Reichweiten von bis zu 400 Kilometern bedeutet – offen wie geschlossen. Die Elektromodelle kommen aus China, die Verbrenner rollen aus dem britischen Oxford in die Welt hinaus.
Leise säuselt der Wind

Träumen können die Mini-Fans von einer höchst ungewöhnlichen Symbiose aus Elektroantrieb und Cabriolet, denn das bietet aktuell kein anderer. Polestar deutet zwar an, dass die es sehenswerte Studie des offenen O2 Realität lassen will, doch sonst ist zumindest in den normalen Fahrzeugsegmenten erst einmal nichts Offenes in Sicht, das einen elektrischen Antrieb in sich trägt. Fiat 500 und Smart Fortwo sind zwar elektrisch, verfügen jedoch eher über ein großes Roll- / Schiebedach. Cabriogefühle oder gar die ernsthafte Umsetzung der in Aussicht gestellten Bezeichnung: Fehlanzeige.
Beim großen Fantreffen Mini takes the States, bei dem diesmal 3.000 Mini-Jünger neun Tage lang durch den Osten der USA cruisten, gab es einen überraschenden Stargast: das Einzelstück eines elektrischen Mini Cooper SE der aktuellen Generation. Und wie exzellent ein 135 kW / 184 PS starker Elektroantrieb und ein elektrisches Stoffdach zusammenpassen, davon konnten sich die Mini-Fans in den Vereinigten Staaten überzeugen. Der erste Druck geht auf den Starterknopf in der Mitte der zentralen Schalterbatterie. Der elektrische Mini erwacht zum Leben. Als nächstes wird der zweite Taster betätigt und ebenfalls elektrisch fährt in 18 Sekunden die stramme Stoffmütze nach hinten. Es kann losgehen – laß‘ die Sonne rein. Die gute Laune ist eh schon drin.
Technisch ist das Einzelstück ein Zwilling des Mini Cooper SE. Der wird von einem Elektromotor des mittlerweile ausgelaufenen BMW i3 angetrieben, der in einem Hilfsrahmen unter der Motorhaube verbaut ist. Die 135 kW / 184 PS sind allemal genug, um auf kurvigen Landstraßen flott unterwegs zu sein. Der niedrige Schwerpunkt, das ordentliche Drehmoment aus geringen Drehzahlen und das fehlende Motorengeräusch – das passt alles bestens. Mit heruntergelassenen Seitenscheiben weht der Fahrwind in den gelb-grauen Innenraum des Viersitzers, der von nicht mehr als zwei Personen zu einer rollenden Sonnenterasse gemacht werden sollte. Die abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h stört bei der Ausfahrt ebenso niemanden wie die elektrische Reichweite von überschaubare 230 Kilometern, bevor es an die nächste Ladesäule geht. Der elektrische Mini ist kaum etwas für lange Strecken und so gibt es nahezu lautlosen Freiluftspaß ohne Reue.
Die Landschaft zieht bei gemäßigtem Tempo vorbei und immer wieder fällt auf, das irgendetwas fehlt……der Motorklang. Vermissen wird ihn keiner – gerade nicht in einem derart coolen Cabriolet. Stattdessen ist der Frontantrieb immer wieder bissig zur Stelle, wenn es den nächsten Hügel heraufgeht oder die nächste Kehre zum Räubern lockt. Noch ist das elektrische Mini Cabriolet ein Einzelstück, doch schon angesichts des großen Interesse der Fans bei Mini takes the States keine Frage, dass die Briten ein solches Fahrzeug brauchen und nicht allein auf den Hatch und praktische SUV mit Elektromotor setzen sollen. Allerdings dürfte die Serienversion kaum vor 2025 Realität werden. Aber darauf freuen kann man sich bereits heute.