Mercedes will sportlicher und dynamischer werden. BMW hat es eindrucksvoll vorgelebt, Audi hat die sportliche Mittelklasse zu einem ertragreichen Steckenpferd gemacht. Ohne ein richtiges Coupé geht da nichts. Was Mercedes mit dem unattraktiven CLK über Jahre nicht gelang, soll jetzt die C-Klasse als Coupéversion schaffen. Zeit gelassen hat sich Mercedes mit dem Modell, die Limousine wird mit einem umfangreichen Facelift schließlich schon für die zweite Lebenshälfte vorbereitet. Bis zur A-Säule sieht das Coupé wie die normale C-Klasse aus. Erst danach sucht der Blick nach der hinteren Tür - erfolglos. Stattdessen fällt das Dach zur B-Säule sanft nach hinten ab und endet mit einem kurzen, kernigen Heckabschluss. Im Gegensatz zu den Hauptkonkurrenten präsentieren sich die Heckleuchten des Coupés im nahezu gleichen Look wie die von Limousine und T-Modell. Wenn schon die Front identisch mit dem "Mutter"-Modell ist, sollte man wenigstens das Heck würzen. Mit der Entscheidung für die gleichen Leuchten wurde am falschen Platz gespart. Immerhin ist die Dachlinie vier Zentimeter flacher als bei der Limousine. Das sorgt für einen bulligen Auftritt, vor allem wenn die die Bereifung passt.
Der Wagen für den Youngster
Die erste Verabredung gibt es auf dem Genfer Automobilsalon Anfang März. Danach sollen sich Kunden zwischen 35 und 45 Jahren in das neue C-Klasse Coupé verlieben. Für Neuwagenkäufer und angesichts des Preisniveaus wird eine geradezu jugendliche Kundschaft angepeilt.
"Mit dieser Erweiterung des C-Klasse-Portfolios richten wir uns ganz bewusst auch an neue Kunden", so Joachim Schmidt, bei Mercedes verantwortlich für Vertrieb und Marketing. Innenraum, Sicherheits- und Komfortausstattungen orientieren sich weitgehend an C- und E-Klasse. So gibt es auch bei der neuen Coupévariante Einzelsitze hinten mit einem schmuckvollem Konstrukt für die Kopfstützen.
Bei den Motorisierungen gibt es das bekannte Angebot aus der C-Klasse. Zum Marktstart im Juni werden drei Benziner und zwei Diesel mit Leistungen zwischen 156 und 306 PS verfügbar sein. Alle Motoren verfügen über eine Start-Stopp-Automatik. Gute Fahrleistungen und einen niedrigen Verbrauch bietet insbesondere der C 250 CDI, der mit seinen 150 KW / 204 PS und 500 Nm Drehmoment eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h erreicht und im Normzyklus gerade einmal 4,9 Liter Diesel auf 100 Kilometern verbraucht. Bis die AMG-Version noch in diesem Jahr nachgereicht wird, ist das C 350 Coupé die 306 PS starke Topversion. C 350 und C 250 CGI sind serienmäßig mit einer Siebengang-Automatik gekoppelt. In allen anderen Modellen kommt ein manuelles Sechsgang-Getriebe zum Einsatz.