Michael Svensson Die Bretter, die die Welt bedeuten

Michael Svensson ist Mitglied im Ensemble der Hamburger Musicalproduktion "Mamma Mia", wo er in einer der Hauptrollen auf der Bühne steht.

In Flensburg aufgewachsen, führte ihn sein Weg bald auf die Hamburger Musicalbühne. Während und vor seiner Ausbildung zum Musical-Darsteller hat er zahlreiche Erfahrungen in Produktionen und bei Galaauftritten gesammelt. Kein leichter Weg, der aber am Ende zu einem Engagement in der Erfolgsproduktion "Mamma Mia" geführt hat, wo er unter anderem in einer der Hauptrollen als "Pepper" auf der Bühne steht.

Wann hatten Sie die Idee?

Mit drei Jahren stand ich mit ausgestrecktem Finger vor dem Fernseher und verkündete laut: "Das will ich auch." Ich fing schon mit sechs Jahren an zu Tanzen, dann folgten Auftritte in Schul- und Amateur-Aufführungen. Zunächst wollte ich eine Schauspielausbildung machen, doch meine Freude am Tanzen und dem ständigen "unter der Dusche singen" war so groß, dass ich eine Möglichkeit suchte, alle meine Talente miteinander zu verbinden: Singen, Tanzen und Schauspielerei.

Wann wussten Sie, daraus wird was?

Mein erstes Musicalprojekt mit Live-Gesang war "Saturday Night Fever", eine Aufführung meiner damaligen Tanzschule. Ich war Abiturient und wurde zum ersten Mal von einem Gesangslehrer auf mein natürliches, stimmliches Talent angesprochen. Prompt bekam ich den Hauptgesangspart in der Show! Unser großer Auftritt fand während meines anschließenden Zivildienstes statt. Ich erinnere mich noch an mein Lampenfieber, aber auch an den Spaß den ich hatte. Im Publikum saß ein Dozent der Hamburger Musical-Schule und er war es, der mich zwei Wochen später in seine Schule zum Gespräch mit der Schulleitung eingeladen hatte! Einen Monat später machte ich, völlig spontan, die Aufnahmeprüfung. Ich bestand und wusste: Das ist mein Weg!

Wussten Sie immer, was Sie in der Zukunft machen wollten?

Ja, das war ja das Problem! Meine Mutter schleppte mich während der Schulzeit mehrere Male zum Berufsberater beim Arbeitsamt, der mich stets nach einer Stunde mit den Worten wegschickte: "Sie müssen es wohl machen, auch wenn Sie damit auf die Nase fallen, um dann für etwas anderes offen zu sein!" Immerhin hat er es geschafft, mich zu verunsichern, worüber ich im Nachhinein sehr froh bin! Diese Unsicherheit führte zu meinem Entschluss, erst mein Abitur zu machen. Diese Entscheidung empfinde ich nach wie vor für richtig. Wer weiß, wie sich die Dinge sonst entwickelt hätten!

Gab es Stolpersteine auf dem Weg?

Klar! Wenn man eine Ausbildung in einem künstlerischen Bereich macht, gerät man ständig in Konflikte mit sich selbst. Man stößt an eigene Grenzen, bricht sie, verzweifelt, weil man ungeduldig ist und blockiert sich dadurch häufig selbst. Und dann sind da natürlich noch die Auditions (Vorsingen, Vorspielen, Vortanzen). Die stellen immer wieder ein besonderes Hindernis dar, weil ích dort mit einer ganz anderen Form von Nervosität konfrontiert werde: Nicht Lampenfieber, sondern mangelndes Selbstvertrauen.

Was soll man tun, um sein Ziel zu erreichen?

Talent alleine reicht nicht aus! Talentiert sind sehr viele Menschen. Es kommt darauf an, was man daraus macht! Ehrgeizig an sich zu arbeiten und zielstrebig zu sein, sind wichtige Vorraussetzungen um in diesem Beruf zu bestehen. Oft braucht man gute Nerven und Durchhaltevermögen. Wenn es um einen Wunsch aus tiefstem Herzen geht, kann ich jedem raten, es einfach zu versuchen. Diejenigen, für die es nur eine fixe Idee ist, sollten wissen, dass es ein sehr harter Job ist, in dem man auch viele Entbehrungen erfährt - das wird von vielen unterschätzt.

Michael Svensson live sehen

Tickets für "MAMMA MIA!" sind unter www.mammamia.de, über die TOP TICKET LINE 01805-4444 (0,12 €/Min Deutsche Telekom) und an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Unter www.mammamia.de kann auch die deutsche "MAMMA MIA!" Originalversion CD bestellt werden."

Sind Sie schon einmal dem falschen Stern gefolgt?

Im Laufe seiner Entwicklung ist, wie ich glaube, jeder mal auf der falschen Spur. Zum Glück bin ich persönlich bisher nicht so weit in die falsche Richtung gelaufen, dass ich mich völlig verirren konnte: Bisher fand ich immer wieder auf meinen Weg zurück! Als Musicaldarsteller muss man besonders objektiv sich selbst gegenüber sein (Typ, Rolle, etc.), was schwer ist, aber dies ist die einzige Möglichkeit, falsche Wege zu umgehen!

Hatten Sie ein echtes Erlebnis mit einem Stern?

Meine Ausbildung in Hamburg begann ich auf der damaligen Stella (griechisch Stella = Stern) Academy. Mittendrin meldete der Konzern Insolvenz an. Für uns Schüler war es eine schwere Zeit, die uns fast ein halbes Jahr unserer zweijährigen Ausbildung gekostet hat. Zum Glück wurde unsere Schule dann von der Stage Holding aufgefangen, wodurch es weitergehen konnte. Trotzdem war es eine schwere Zeit, aus der ich unheimlich viel für mein Leben gelernt habe, vor allem was Eigenverantwortung angeht.

Worauf sind Sie nicht stolz?

In meinem Beruf ist es nicht einfach, das Gleichgewicht zwischen Job und Privatleben zu halten. Leider gelingt mir das nicht immer.

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