NEUER VAN Raum und Avantgarde: Renault Espace IV

Mit interessantem Design, vergrößertem Innenraum und einem Sechszylinder-Dieselmotor kommt die vierte Auflage des Renault Espace auf den Markt: Fortschritt vom Staatskonzern.

Psychiater, Journalisten, Architekten. Das Publikum bestimmter Autos von Citroen DS über NSU Ro80 bis zum Saab Cabrio beanspruchte schon immer für sich, intellektuell, im Stilgefühl und überhaupt vorneweg zu sein. Mit besonders innovativen Ideen in Konzept und Design ist der französische Staatskonzern Renault inzwischen ins Fadenkreuz dieser anspruchsvollen Kundschaft geraten. Nach Vel Satis und Avantime folgt jetzt die vierte Auflage des Renault Espace.

Dünne Luft

Im Segment der Vans ist es eng geworden. In den 80ern räuberte der bei Matra gefertigte Ur-Espace mit Kunststoff-beplankter Karosse alleine den Markt leer. Jetzt wollen alle was vom Kuchen. Damit Renault sein Sahnestück behält, macht der vierte Espace vor allem beim Design einen Sprung. Die Außenhaut wirkt, als wäre ein Stoff von den Ingenieuren über ein graziles Holzgerüst geworfen worden. Das Licht bricht sich an den Kanten und lässt die Form noch plastischer erscheinen.

Wachstum

Espace Nummer vier wächst aber nicht nur im Anspruch. Es gibt auch Messbares: Zum Beispiel sind alle Sitze in ihren Dimensionen erheblich größer. Bei den Motoren kommt neben einem 2-Liter-Turbo mit 165 PS, dem bekannten 3-Liter-Benziner mit 245 PS und dem Vierzylinder-Diesel mit 150 PS erstmals in einem Van auch ein 180 PS starker V6-Diesel zum Einsatz. Der große Selbstzünder dürfte gerade in Verbindung mit einem Schaltautomaten für viele solvente Kunden der Antrieb der Wahl sein.

Createur d'Automobiles

Das selbst gesteckte Ziel, dem Espace besonders viel Flair mitzugeben, untermauern die Franzosen durch »Inspiration aus den Trends modernen Möbeldesigns und zeitgenössischer Architektur«. Die Armaturentafel ist betont schlicht ausgefallen; an vielen Stellen kommt Softlack zum Einsatz. Sogar vom geliebten Velours wird zu Gunsten von »High-Tech-Textilien« Abschied genommen. Alles, was man anfassen, fühlen und riechen kann, die so genannte Haptik, hat einen Qualitätssprung gemacht. Schönheit durch Einfachheit und Schlichtheit eben. Da werden sich nicht nur Akademiker zum Kauf anstellen.