VanMoof hat zwei große Trends im Fahrradmarkt angestoßen. Die Räder der Holländer werden meist über das Netz vertrieben, das spart die Marge des Zwischenhandels und macht die Räder auch für die Kunden relativ günstig. Und dann hat VanMoof als erster Hersteller wirklich durchdesignte E-Räder für ein großstädtisches Publikum entwickelt. In einer Zeit, als die großen Marken neben den Senioren-Pedelecs zunächst nur martialische Mountainbikes mit Motor auf den Markt brachten.
Nun kommt die dritte Generation: das S3 und das X3. Beide Modelle unterscheiden sich wie schon bei der Generation zuvor in der Größe. Das S3 sieht eleganter aus, das kleinere X3 ist kompakter und für das Fahren in der Stadt bestimmt nicht die schlechtere Wahl.
VanMoof S3 und X3 – die neue Stufe des Designrades mit unsichtbarem E-Antrieb

Man muss das Design lieben
Was macht die Räder so besonders? Am wichtigsten ist das Design. Es gibt viele schöne Räder, aber nur wenige Modelle sind so komplett aus einem Guss gemacht wie die VanMoofs. Jedes Detail wurde durchkomponiert. Das ist absolut nicht selbstverständlich. Denn Fahrräder werden meist mit Bauteilen von der Stange zusammengestellt. Das kann harmonisch wirken, doch bei genauerem Hinsehen bemerkt man doch den Unterschied zwischen "gemeinsam entwickelt" und nur "geschickt zusammengestellt".
Manchen Kunden sind solche Feinheiten egal, der Generation Instagram aber nicht. Zudem merkt man, dass die Gründer von VanMoof etwas vom Fahrradbau verstehen und der holländischen Tradition verpflichtet sind. Die Räder sind komplett alltagstauglich und fahren sich sehr bequem – auch wenn das Design ziemlich kompromisslos wirkt. Das sieht man beispielsweise an den nach hinten geneigten Lenkerenden.
Die dritte Generation ist mit 1998 Euro deutlich günstiger als der Vorgänger ("VanMoof Electrified X2 und S2") Die äußere Gestalt ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Formsprache. Das Rad ist außerordentlich glatt, alle Übergänge fließen ineinander. Nach wie vor unerreicht ist das Display. VanMoof benutzt keinen Mini-Bildschirm, sondern kleine Leds, die in das Oberrohr eingelassen sind und in dem Metall Signale zum Leuchten bringen.

Hochwertigere Technik
Technisch hat sich eine Menge getan. Damit dürfte VanMoof die Konkurrenz aus Belgien erstmal abgehängt haben ("Cowboy Bike - minimalistisch und funktionell"). Die dritte Generation verfügt nun über hydraulische Scheibenbremsen anstatt der bisherigen mechanischen. Auch Bremsen mit Seilzug verzögern, aber der Druckpunkt einer hydraulischen Bremse ist weit sensibler und fühlt sich eleganter an. Außerdem sieht die Verkabelung schöner aus, die zum größten Teil unsichtbar im Rahmen verläuft. Der Motor sitzt nach wie vor fast unsichtbar in der Vorderradnabe. Technisch gesehen ist das nicht der beste Platz für den Antrieb, doch im städtischen Ambiente funktioniert der Vorderradantrieb sehr gut. Die Muskelkraft wird nun über eine automatische Viergangschaltung auf das Hinterrad gebracht. Das hat sonst niemand, die Schaltcharakteristik lässt sich sogar über die App einstellen.
Geblieben ist der umfangreiche elektronische Schutz vor Diebstahl und die Möglichkeit, anstelle eines Schlosses das Hinterrad mit einem kleinen Kick mit dem Fuß zu blockieren. Die Ansteuerung der VanMoofs erfolgt über eine App. Während der Fahrt gibt es aber ein tolles Feature, den sogenannten Boost-Schalter. Braucht man mehr Leistung, schaltet der Motor auf Knopfdruck kurzfristig eine Stufe höher. Das ist in der EU legal, weil es nicht die Dauerleistung erhöht. Weniger legal war bei den Vorgängern ein Feature der Software. Hier konnte der User das Land, in dem das Fahrrad bewegt wird, manuell auswählen. Nahm man die USA oder die Schweiz wurden die dortigen Bestimmungen implementiert, das Rad fuhr dann 32 km/h. Vermutlich wird auch die dritte Generation über dieses eingebaute Tuning verfügen. Die Batteriekapazität beträgt 504 Wh, das entspricht dem Standard der Boschsysteme. Man muss dieses Rad aber in der Nähe einer Steckdose abstellen können. Die Batterie lässt sich nur für den Service oder den Austausch ausbauen. Beim Aufladen verbleibt sie im Rad.
Fazit
Wegen der Pandemie konnten wir die Räder leider noch nicht fahren so wie bei den Vorgängermodellen. Selbst echte Fotos fielen der Seuche zum Opfer. Doch auch so ist klar, dass die dritte Generation ein gewaltiger Sprung nach vorn ist. Am Design wurde weiter gefeilt, dazu wurden an entscheidenden Komponenten massive technische Verbesserungen vorgenommen.
Ob so ein Designrad das Richtige ist, muss jeder selbst entscheiden. Im Gebirge wird es sich nicht zu Hause fühlen und auch für lange Radreisen ist es nicht gemacht. Es ist und bleibt ein Rad für die Stadt, mit dem man aber locker auch größere Entfernungen zurücklegen kann. Die Räder von VanMoof sehen sehr sportlich aus, zwingen den Fahrer aber nicht in eine besonders sportliche Haltung, die vielen Gelegenheitsradfahrern Schmerzen bereitet. S3 und X3 sind ein Angebot mit einem unglaublich guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Quelle: VanMoof
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