Seit dem seligen Ur-Voyager rollt die Van-Welle. Mit der Mercedes A-Klasse kehrten die variablen Raumkonzepte auch in die Kompaktklasse ein. Hier räuberte der Elch-geplagte Stuttgarter bis zur Ankunft des Technologieträgers Audi A2 alleine. Dass es noch variabler, genau so sparsam und vor allem deutlich billiger als bei Mercedes und Audi geht, will Opel mit dem neuen Meriva beweisen. Der kommt im Januar 2003 auf den Markt, um sich sein Stück vom Van-Kuchen abzuschneiden.
In die Serie geschafft
Bereits auf dem Genfer Autosalon im März war die Studie Concept M zu sehen. Das erfreulichste am Concept M ist, dass sein Serienpendant Meriva ihm zum verwechseln ähnlich ist. Wie in der Studie fällt im Meriva vor allem die zweite Sitzreihe auf. Normalerweise hat er im Fond drei Plätze. Der mittlere Sitz kann weggeklappt werden. Dann wird es für die beiden verbliebenen Passagiere besonders komfortabel. Für mehr Gepäckraum lassen sich alle hinteren Sitze auch in Längsrichtung verschieben oder ganz versenken - ähnlich, wie beim Flex7 System im Zafira.
Keine Mätzchen
Anders als Mercedes baut Opel nicht auf einen doppelten Boden. Und anders als bei Audi ist die Karosserie nicht aus teurem Aluminium, sondern aus Stahlblech gefertigt. Diese konventionelle Bauweise bringt Vorteile: Der Schwerpunkt wird nicht übermäßig hoch und auch der Preis bleibt im Rahmen. Hier wird der Meriva wie bei der Technik zwischen Corsa und Astra angesiedelt sein. Zum Start deckt Opel mit Diesel- und Benzinmotoren mit 1,6- und 1,8-Liter-Motoren die Leistungsspanne zwischen 75 und 125 PS ab.
Platz da
Außen so lang wie ein Golf III, aber mit im Radstand nur 6,4 cm kürzer als der Zafira. Das spricht für erstklassige Raumökonomie. Opel Chef Carl-Peter Forster ist stolz: »Mit dem Meriva kommen wir unserem Ziel, künftig rund 40 Prozent unserer Modelle auf neue, innovative Fahrzeugkonzepte aufzubauen, einen wichtigen Schritt näher.« Die Rüsselsheimer sind bei den Verkaufszahlen mit Zafira und Agila bereits an der Spitze ihres Segments angekommen. Da soll auch der Meriva hin. Wenn er so sparsam wie ein Audi A2, so variabel wie ein Zafira und so günstig wie ein Polo ist, hat er alle Chancen, ein absoluter Verkaufsschlager zu werden.
Christoph M. Schwarzer