Porsche 356 Speedster Replika French Kissing

Alter Glanz, auf neuer Basis: Wem es mehr um "Halbstarken- und Pettycoat-"Optik als um Automobil-Historie geht, für den gibt es den Porsche-Nachbau von P.G.O.

Der Peugeot 206 ist von Haus aus nicht gerade eine unansehnliche Unke, aber der französischen Kleinserienherstellers P.G.O. meinte, ein exklusiveres Aussehen würde dem Massenauto gut anstehen. Das Ergebnis der Verwandlung: Leistung von heute im Porsche-Look von damals. Wenn es beim Speedster mehr um "Halbstarken- und Pettycoat-"Optik als um Automobil-Historie geht, für den ist das Modell aus Frankreich interessant.

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Druck von hinten

Die Firma P.G.O Automobiles liefert den Zweisitzer Speedster II ab 29.800 Euro. Angetrieben wird der Nachbau von einem Peugeot-Motor. 138 PS bringen den Nachbau mit Heckantrieb in weniger als sieben Sekunden von Null auf 100 km/h und sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h gut. Das Triebwerk wurde quer im Heck installiert und treibt über ein Fünfgang-Schaltgetriebe die Hinterräder an. Damit erreicht die Replika Werte, die für das Original mit 60-PS-Boxermotor unerreichbar blieben. Zur Erinnerung: Damals galt die Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h bereits als ausgesprochen sportlich.

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Posen ohne Pannen

In Sachen Leistung will P.G.O. noch einmal nachlegen: Ab Herbst soll der Speedster von einem 130 kW/177 PS starken Motor angetrieben werden. Preis dann: 35.000 Euro. Unter dem hübschen Karosserie-Kleidchen arbeitet ansonsten bewährte Großserientechnik. Motor, Getriebe, Achsen und Lenkung stammen vom Peugeot 206. Vorteil: Jede Peugeot-Niederlassung kann Wartung und Reparatur übernehmen. Geliefert wird der Speedster mit schwarzem oder beigem Stoffverdeck, ein Hardtop wird vorbereitet.

Kein Zutritt im Porsche-Club

Für einen original Porsche Speedster, gebaut von 1954 bis 1958, muss der Oldtimer-Liebhaber tief in die Tasche greifen. Merklich günstiger als ein gut erhaltenes Original ist der Franzosen-Porsche jedoch nur, wenn der Käufer sich nicht allzu heftig aus der Ausstattungs-Kiste bedient. Beispiele: Ledersitze (1.850 Euro), 17-Zoll-Aluräder (1.590 Euro), Diebstahlwarnanlage (602 Euro). Der in der Nähe von Nizza ansässige Hersteller produziert pro Jahr etwa 60 PGOs, ein Massenauto fährt der Käufer der Replika also gewiss nicht. Nur "Porsche-Fahrer" darf sich der Besitzer nicht nennen, alle Rechte an Namen und Typbezeichnung verweigert die Stammfirma dem illegitimen Spross. Auch die Anerkennung echter Porschefahrer wird vermutlich ausbleiben, wer sich zu einem Fahrer-Treffer traut, dürfte nur aus Mitleid geduldet werden.

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