Fast kein Knopf, wenige Schalter und ein nacktes Lenkrad inklusive mit zwei Wippen – so sieht es aus in einem rund 46 Jahre alten Peugeot 504 GL. Der 504 ist zwar nie so berühmt geworden, wie die Göttin von Citroën. Aber doch ist er ein Zeichen französischer Lebensart, aus einer Zeit als Frankreich im Automobilbau noch Zeichen setzen konnte.
Und: Der 504 ist ein ausgewachsenes Auto – so wie in Deutschland die Strich-Achter Mercedes der Reihen W 114 und W 115 – damit ist der 504 auch heute noch groß und komfortabel genug.
Der gemütliche Franzose ist das richtige Auto für einen für Einsteiger in die Oldtimerszene. Der Knick im Kofferraum hebt ihn hervor, technisch ist der 504 einfach auf gebaut. Außerdem muss man für ein gut erhaltenes Exemplar nicht Unsummen ausgeben. Ein GL sollte für zehntausend Euro zu finden sein. Während der normale 504 wie ein französischer Familienvater wirkt, sind das Pininfarina Cabrio und Coupé deutlich eleganter. Aber auch merklich teurer.
Für die Landstraße, nicht für den Rennparcours
Mit dem 93 PS starken Reihenvierzylindermotor schaffte der GL im Prinzip 162 Kilometer pro Stunde. Als die Wagen noch jung waren, war ein Reisetempo von 130 km/h durchaus möglich. Heute sollte man es bei Tempo 100 belassen. Ein Wagen für den Ausflug auf der Landstraße und nicht für den Rennparcours. Bei 3000 Touren gibt der 2,0 Liter große Vergasermotor seine maximale Kraft von 160 Newtonmeter an die beiden angetrieben 14 Zollräder am Heck weiter.
Auch die Zahnstangenlenkung wurde mehr für die gemütliche Gangart konzipiert. Dafür ist die selbsttragende Ganzstahlkarosserie mit Einzelradaufhängung erstaunlich komfortabel.
So wie das Gestühl – das deutlich mehr an die Wohnzimmermöbel der damaligen Epoche erinnert als an Sportsitze. Statt Seitenhalt, und Beinauflage gibt es Samtvelour.
Und niemand muss sich vorne wie hinten niemand auf seinen Platz quetschen. Der Peugeot 504 GL aus dem Jahre 1970 diente schon damals dem komfortablen Reisen und nicht dem sportlich ambitionierten Fahren.
Technisch wurde der 504 robust und langlebig konzipiert, aber wie an allen Autos dieser Zeit nagt der Rost gern an Kotflügeln, Türen und Schwellern. Auch ein Grund kein allzu günstiges Exemplar zu erstehen.
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