Teuer einzukaufen, scheint sich doch zu lohnen. Die deutschen Premiumherstellern verkaufen offenbar nicht nur ein besonderes Image, sondern liefern auch eine herausragende Qualität für das Geld. In der jährlichen ADAC-Pannenstatistik haben sie ihren Vorsprung weiter ausgebaut. Dies gilt aber vor allem für die teuren Marken. Opel und Ford können sich dagegen nicht im Licht einer makellosen Pannenbilanz sonnen. Laut ADAC haben Ford und Opel große Probleme bei der Zuverlässigkeit. Auch ein Trend setzt sich fort: Die japanische Konkurrenz fällt weiter zurück. Die Zeiten, als Japaner in Sachen Zuverlässigkeit allen anderen und auch den deutschen Herstellern das Fürchten lehrten, sind vorbei.
Audi führt an
Im Jahr 2008 lagen deutsche Hersteller in sieben der acht ausgewerteten Fahrzeugklassen auf dem ersten Platz. Spitzenreiter ist Audi mit drei ersten Plätzen für den A2, A3 und A6. Lediglich in der Kategorie der kleinen Vans liegt mit Citroën ein französischer Hersteller vorn. Für Audi ein sehr erfreuliches Ergebnis, mit Macht behaupten die Ingolstädter ihre Position inmitten der Premiumklasse. Interessant ist das Ergebnis auch für Autofahrer mit mittleren Budget. Vom Qualitätsniveau bei Audi profitieren eben nicht nur die teuersten Modelle, auch A3 und A2 glänzen mit Bestwerten. Für die Besitzer der teuren Premiumfahrzeuge ist das ein tröstliches Ergebnis. Hier wird die landläufige Ansicht, auch mit dem billigsten Neufahrzeug komme man von A nach B, relativiert.
Die Edelklasse und der Rest
Der ADAC konstatiert bei den deutschen Wagen eine "Zweiklassengesellschaft". Die teuren Marken Audi, BMW und Mercedes haben sich in puncto Pannensicherheit ein Level erreicht von dem etwa Ford weit entfernt ist. Ford mit dem Ka, Mondeo, S-Max und Transit in vier Klassen die Modelle mit den meisten Störungen. Zu ausländischen Premiumherstellern sagt die Statistik übrigens überhaupt nichts aus. Wagen von Lexus oder Infinion sind Seltenheiten auf deutschen Straßen. Wegen der geringen Stückzahlen fallen sie aus der Statistik heraus, so wie alle Exoten.
Bei den ausländischen Herstellern schnitten die französischen Hersteller Peugeot und Renault am schlechtesten ab. Das ist nicht neu, aber dass die früher als besonders pannenresistent geltenden japanischen Marken so nachgelassen haben, überrascht. Seit Jahren holen hier die deutschen Hersteller auf, aber inzwischen rangieren die Japaner nur noch im Mittelfeld. Die zuverlässigsten Importfahrzeuge waren laut ADAC-Pannenstatistik von Toyota. Immerhin ist der Toyota Aygo in der kleinen Klasse fast so pannensicher wie der Audi A2.
Immer Kummer mit der Strom
Auch ein Trend bleibt gleich, die häufigste Pannenursachen waren eine defekte Batterie und Probleme mit der Fahrzeugelektrik: Rund 40 Prozent der Pannenautos blieben deshalb liegen. Immer mehr Batterien sind den vielen Stromverbrauchern im Auto nicht mehr gewachsen. Die aktuellen Ergebnisse basieren auf der Auswertung von 2,5 Millionen der insgesamt 3,7 Millionen im vergangenen Jahr registrierten Pannen. Für die Statistik wertet der ADAC nur Autos aus, die seit mindestens drei Jahren unverändert gebaut und in einem Jahr mindestens 10.000mal verkauft wurden.