Es geht um 1,5 Millionen Euro. Wenn die Summe für Fuhr- und Logistikunternehmer nicht interessant ist, was dann? Wer seine 40-Tonner-Flotte nämlich auf rolloptimierte Reifen (auch grüne Reifen genannt) umrüstet, der kann bis zu 1,5 Millionen Euro Spritkosten pro Jahr sparen. Das hat jetzt ein Praxistest im Auftrag des Synthetik-Kautschuklieferanten Lanxess unter Aufsicht des TÜV Rheinland ergeben. Die mögliche Kostenersparnis wurde für eine Flotte von 300 Lkw hochgerechnet, bei einer angenommenen Fahrstrecke von 150.000 Kilometern pro Fahrzeug und einem Treibstoffpreis von 1,40 Euro pro Liter.
Erfolgreicher Parxistest
Der Test lief zwischen August und Oktober 2013. Zwei baugleiche 40-Tonnen-Lkw eines rheinischen Chemielogistikers sind jeweils 30 Mal dieselbe Strecke von Hürth bei Köln ins französische Loos (650 Kilometer) und wieder zurück gefahren. Fahrer, Ladegewicht und Tankvorgänge waren nach Angaben der Tester bei beiden Fahrzeugen stets identisch. Über die gesamte Testdauer legten beide Lkw zusammen eine Distanz von 40.000 Kilometern zurück.
Um sicherzustellen, dass die Testfahrzeuge exakt den selben Verbrauch haben, waren beide 40-Tonner zunächst auf identischen grünen Reifen (Effizienzklasse B) unterwegs. Nach der Hälfte des Tests wurden bei einem Fahrzeug Standardreifen (Klasse D) aufgezogen. Das Ergebnis nach Angaben der Tester: Der Lkw auf den grünen Reifen verbrauchte mit 25,4 Litern pro 100 Kilometer im Durchschnitt 2,36 Liter weniger Sprit als sein Pendant mit D-Reifen. Das entspricht einer Einsparung von 8,5 Prozent. Außerdem stieß das Fahrzeug auf B-Reifen pro 10.000 Kilometer gut 700 Kilogramm weniger CO2 aus. Der TÜV bestätigt: "Im Ergebnis konnten wir feststellen, dass der Einsatz von rollwiderstandsarmen Reifen zu einer großen Kraftstoffersparnis führt", sagt Jürgen Brauckmann, Vorstandsmitglied des TÜV Rheinland Berlin Brandenburg.
