Für Besitzer alter Fahrzeuge ist es der Klassiker – die Hauptuntersuchung vom TÜV steht an und das Auto muss in die Werkstatt. Dort werden diverse "Kleinigkeiten" festgestellt, der Mechaniker verspricht "das lohnt sich noch, der Wagen hat Substanz". Zähneknirschend zahlen wir, freuen uns über die neue Plakette und hoffen, dass unser geliebtes Schätzchen bis zum nächsten TÜV-Termin in zwei Jahren durchhält.
Es lohnt sich, zu hinterfragen, welche Reparaturen wirklich notwendig sind und welche eher der Werkstatt dienen, als dem Autobesitzer. Die folgenden drei Fehler passieren häufig:
1. Unnötige Reparaturen
Muss man die defekte Klimaanlage bei einem alten Auto wirklich für viel Geld austauschen? Ist es notwendig, eine defekte Zentralverriegelung zu reparieren? Wenn es nach der Werkstatt geht, heißt die Antwort wahrscheinlich Ja! Hier lohnt es sich, zu überdenken, ob das eigene Auto zum Fass ohne Boden wird. Wer die eine oder andere altersbedingte Macke an seinem Auto akzeptiert, fährt günstiger. Bei Bremsen und anderen sicherheitsrelevanten Teilen dürfen natürlich keine Kompromisse gemacht werden.
2. Fehldiagnosen
Der Mechaniker wundert sich ebenfalls über die von Ihnen beschriebenen "komischen Geräusche" und schlägt vor, ein Teil zu tauschen, das für das Geräusch "verantwortlich sein müsste". Bei dieser Art von Zweifeln lohnt sich eine zweite Meinung, bevor auf gut Glück herumgebastelt wird.
3. Überteuerte Ersatzteile
Beim Austausch von Teilen gibt es eine große Bandbreite. Originalteile, Teile "in Erstausrüsterqualität" oder günstige Ersatzteile von Drittanbietern. Welche Option die Beste ist, hängt vom Fahrzeugtyp und der angepeilten Laufleistung ab. Das teure Originalteil muss nicht unbedingt die sinnvollste Wahl sein. Ärgerlich wird es, wenn teure Teile berechnet werden, aber günstige zum Einsatz kommen. Wer auf Nummer sicher gehen will, besorgt die Ersatzteile selbst und lässt sie einbauen. Auch gebrauchte Teile sind dabei eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen. Eine vorherige Absprache mit der Werkstatt ist erforderlich, nicht jeder Mechaniker lässt sich auf ein solches Modell ein.
4. Falsche Wahl der Werkstatt
Viele Autofahrer gehen lieber zu einer kleinen, freien Werkstatt. Dabei muss die vermeintlich teure Vertragswerkstatt nicht immer der falsche Ansprechpartner sein. Gerade bei etwas neueren Autos hat teilweise nur die Vertragswerkstatt das richtige Diagnosegerät zur Fehlersuche. Wer sich mit Original-Ersatzteilen in seinem Auto am wohlsten fühlt, ist in der Vertragswerkstatt ebenfalls gut aufgehoben. Eine kleine Hinterhofwerkstatt hat im Normalfall günstigere Stundensätze, dafür aber nicht immer die gleiche Transparenz bei der Abrechnung, wie eine große Vertragswerkstatt.
Nicht alles ist für den Laien kontrollierbar. Wer die Werkstatt seines Vertrauens gefunden hat, kann sich glücklich schätzen.