Mehr Power, weniger Flower: Das einstige Hippie-Mobil mit dem wohlklingenden Namen "Bulli" ist im elektrischen Zeitalter angekommen und orientiert sich optisch eher an den seriösen Business-Bussen T6 oder T7, (leider) weniger den ersten Modellen T1 oder T2. Dennoch: Volkswagen möchte mit dem ID.Buzz nicht nur Taxiunternehmen erreichen, sondern auch Lifestyle-Kunden stärker in den Fokus nehmen.
Bei der Weltpremiere zeigte sich erstmals, wie das Fahrzeug in voller Pracht aussehen wird. Nur kleine Akzente erinnern an die kultige Herkunft, das aber durchaus gewollt: „Der T1 – eine Ikone der 1950er-Jahre – hat den Menschen Mobilität und Freiheit ermöglicht. Mit dem ID.Buzz übertragen wir diese T1-DNA in die heutige Zeit und damit in die Ära der Elektromobilität“, skizziert Jozef Kabaň, Leiter Volkswagen Design. „Der ID.Buzz bringt viel Sympathie und die Nähe zum Menschen wieder zurück auf die Straße“, so der Chefdesigner weiter.
VW ID. Buzz als Cargo oder Fünfsitzer
Zum Start erscheint der ID. Buzz in zwei Versionen: Als Fünfsitzer oder als leergeräumter Transporter, auf Wunsch mit abgetrenntem Laderaum. Eine Camping-Version, genannt ID.California, soll in wenigen Jahren folgen. Leider fehlen derzeit noch Angaben zur Anhängerkupplung und der Anhängelast, Erlkönige des ID.Buzz wurden aber bereits mit verbauter AHK gesichtet, sodass von entsprechenden Optionen auszugehen ist.
Das Platzangebot ist gewohnt riesig. Der ID.Buzz ist 4,71 Meter lang, 19,94 Meter hoch und der Radstand beträgt 2,98 Meter. Der Kofferraum fasst 1.121 Liter, klappt man die Rückbank um, sind es 2.205 Liter. Den gesamten Laderaum beziffert Volkswagen mit 3,9 Kubikmetern, quer passen so zwei Europaletten.
Reichweite unbekannt
Der Hinterradantrieb leistet 150 Kilowatt, umgerechnet etwa 200 PS. Die Batterie misst 77 Kilowattstunden. Über den Verbrauch und die Reichweite schweigt sich Volkswagen derzeit aus. In anderen (leichteren) Modelle des Konzerns mit dieser Batterie beträgt die Reichweite rund 400 Kilometer. Der ID.Buzz lädt maximal mit 170 Kilowatt, nach 30 Minuten schafft es der Akku damit von fünf auf 80 Prozent.
Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 145 Kilometern pro Stunde abgeriegelt, der ID.Buzz ist ein gemütlicher Geselle, wobei das maximale Drehmoment mit 310 Newtonmetern durchaus eine flotte Beschleunigung verspricht.

Das Armaturenbrett hat mit der rustikalen Schaltzentrale der Ur-Bullis nichts mehr zu tun, den Buzz bedient man mit einem 10 Zoll großen Display in der Mitte, Informationen zur Fahrt zeigt der Bus auf einem 5,3-Zoll-Bildschirm über dem Lenkrad an.
Die Auslieferung der Busse plant Volkswagen für den Herbst, der Vorverkauf startet im Mai. Erst dann wird VW verraten, was der ID.Buzz kostet. Gerüchteweise könnten die Preise wohl zwischen 30.000 und 40.000 Euro liegen.