Jeder kennt die markanten Aufkleber auf Zigarettenpackungen: "Rauchen kann tödlich sein". Inzwischen meist auch mit schockierenden Fotos von Gesundheitsschäden untermalt, die durch den regelmäßigen Griff zum Glimmstängel auftreten können. Und auch auf Bierflaschen findet sich inzwischen oft der Hinweis: "Don't drink and drive – kein Alkohol am Steuer", oder ähnliches. Wer zu solchen Genussmitteln greift, der weiß: Ich kann das machen, aber gut ist das nicht. Vor allem nicht, wenn ich es regelmäßig tue.
In Frankreich möchte man nun ein solches Bewusstsein auch fürs Autofahren schaffen. Von etwas Alltäglichem soll die Fahrt im Pkw zu etwas werden, dass den Fahrer:innen als Luxus bewusst ist. Wenn möglich, soll auf Alternativen zurückgegriffen werden. In Paris etwa engagiert sich die Bürgermeisterin Anne Hidalgo seit Amtsantritt stark für eine möglichst autofreie Stadt – bisher mit großem Erfolg.
Autofahren soll weniger alltäglich werden
Ein erster Schritt, um in ganz Frankreich den Autoverkehr zu reduzieren, soll ein verpflichtender Hinweis in Autowerbungen sein. Autohersteller müssen dann innerhalb ihrer Werbung einen von drei Hinweisen unterbringen: "Für die tägliche Nutzung bietet sich der öffentliche Nahverkehr an", "Gründen Sie Fahrgemeinschaften" oder "Kürzere Strecken lassen sich auch zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen". Praktisch ein "Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker" für die Automobilbranche.
Ein Verbot für Autowerbung ist allerdings vorerst nicht geplant. Die französische Regierung ist optimistisch, dass schon mit dem Schaffen eines Bewusstseins dafür, dass der Pkw-Individualverkehr weder für das Klima noch den Menschen hinterm Steuer förderlich ist. Und auch für die Städte scheint es förderlich zu sein, wenn mehr Raum für Fußgänger und Radler vorhanden ist, als für breite Straßen, von denen Lärm und Abgase ausgehen. Sollte Frankreich mit seinen Ideen erfolgreich sein, könnten sich andere Länder in Zukunft womöglich einige davon abschauen.
Quellen: "Futurism", "Tagesspiegel"