Nach Hackerangriff Adobe will Flash-Sicherheitslücke schnell stopfen

Der Datenangriff auf das Hacking Team hat bisher unbekannte Sicherheitslücken im Flash Player offengelegt. Jetzt kündigt Adobe ein Update an, das alle User schleunigst installieren sollten.

Der Hacker-Angriff auf einen umstrittenen Anbieter von
Überwachungsprogrammen hat auch eine riskante Sicherheitslücke in der Multimedia-Software Flash offenbart, die nun schleunigst gestopft
werden soll. Die Informationen über die bisher nicht öffentlich
bekannte Schwachstelle waren in Umlauf gelangt, nachdem Hacker
interne Daten der italienischen Firma Hacking Team ins Netz stellte.
Sie beliefert diverse Regierungen mit Überwachungssoftware und sucht dafür auch gezielt nach Sicherheitslücken, die ausgebeutet werden können.

Nach Erkenntnissen der IT-Sicherheitsfirma TrendMicro von Mittwoch
wird die Flash-Schwachstelle bereits bei Online-Angriffen anvisiert.
Der Software-Anbieter Adobe kündigte an, sie solle rasch geschlossen
werden.

Rund 400 Gigabyte an Daten gestohlen

Die erfolgreiche Attacke auf Hacking Team war bereits am Montag
bekanntgeworden. Unbekannte erbeuteten dabei nach eigenen Angaben rund 400 Gigabyte an Daten. Hacking Team ist vor allem für das Überwachungsprogramm Da Vinci bekannt, das nach Angaben des
Unternehmens nicht an repressive Regierungen geliefert wird.

Unter anderem die Organisation Reporter ohne Grenzen stellte diese
Aussage allerdings schon länger in Frage und ging davon aus, das mit
Hilfe der Programme von Hacking Team auch Dissidenten und unliebsame Journalisten bespitzelt werden. In den am Montag veröffentlichten internen Unterlagen fanden einige weitere Hinweise darauf. So legte eine Rechnung über 480 000 Euro nahe, dass die Firma auch Geschäft mit dem Sudan gemacht habe.

tim/DPA

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