Die Bundeswehr hat erstmals mit einem Laser von einem Kriegsschiff aus eine Drohne im Flug abgeschossen. Die Waffe war zu Testzwecken auf der Fregatte "Sachsen" installiert. Der Versuch wurde bereits Ende August vor dem Truppenübungsplatz Putlos im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein durchgeführt, wie die beteiligten Rüstungsunternehmen Rheinmetall und MBDA in Pressemitteilungen mitteilten.
Beide Unternehmen werteten die Übung demnach als Erfolg. Es wären erfolgreich Drohnen im Nah- und Nächstbereich bekämpft worden, hieß es in den beiden wortglichen Mitteilungen. Zukünftig solle ein Hochenergielaser-Waffensystem sich insbesondere zur Abwehr von Drohnen, Drohnenschwärmen oder angreifenden Schnellbooten eignen. Jedoch nicht nur: "Es kann aber auch leistungsfähiger ausgestattet und zur Zerstörung von Lenkflugkörpern oder Mörsergranaten eingesetzt werden", hieß es weiter.
Auch andere Länder forschen an Laserwaffen
Die Tests der Hochenergielaserwaffe sollen noch bis März 2023 andauern. Das Waffensystem sei nicht nur für die Marine, sondern alle Truppengattungen zur Verteidigung relevant, werden Projektverantwortliche der Unternehmen zitiert.
Auch andere Länder forschen an entsprechenden Systemen. Israel und die USA veröffentlichten beispielsweise im April Videos beziehungsweise Fotos von erfolgreichen Tests ihrer Systeme "Iron Beat" (hier im Video) und "Trailblazer" (hier zur Mitteilung). Im israelischen Video ist die Funktionsweise gut zu erkennen: Das System gibt nicht einen kurzen Schuss oder Impuls ab, sondern folgt dem Zielobjekt einige Sekunden bis zum Abschuss. Die Vermutung liegt nah, dass das deutsche System ähnlich funktioniert.
China wiederum arbeitet offenbar an einem Hochleistungslaser, der offiziell Weltraumschrott eindampfen soll – aber sich westlichen Befürchtungen zufolge wohl auch als Waffe eignen könnte (hier mehr zum Thema)
Quelle: MBDA/Rheinmetall
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