Moskau im Jahr 1952. Der Kalte Krieg zwischen Ost und West hat seinen Höhepunkt erreicht und der sowjetische Diktator Josef Stalin terrorisiert immer noch die Bevölkerung des Landes mit Gesinnungsschnüffelei und gnadenlosen "Säuberungsaktionen", bei denen Tausende von Menschen einfach verschwinden.
Eine Verschwörung gegen den skrupellosen Staatschef ist im Gang und der linientreue KGB-Offizier Gleb Suvorov bekommt Wind von den Attentatsplänen. Er setzt alles daran, den Anschlag zu verhindern - schließlich würden bei der geplanten Bombenexplosion zahlreiche Unschuldige ihr Leben verlieren.
Fortan kämpft sich der Spieler mit seinem Alter Ego Gleb durch Moskauer U-Bahnschächte und sieht sich in seinen Missionen vor allem zwei Problemen gegenüber: Er darf in den monotonen, aus immer wieder denselben grafischen Versatzstücken zusammengewürfelten Level nicht die Orientierung verlieren. Und er muss sich permanent gegen eine Horde von geklonten, miserabel animierten Rotarmisten zur Wehr setzen, die zwar nur über eine rudimentäre künstliche Intelligenz verfügen, ihm aber dennoch mit ihrer Treffgenauigkeit ganz schön zusetzen können. Nur selten geht's erblickt man Tageslicht - aber auch jenseits des Untergrunds gestaltet sich der Spielablauf nicht viel anders.
Auf den ersten Blick kann die Story von "The Stalin Subway" durchaus Interesse wecken und die schick mit gelbstichigen Bildern auf "historisch" getrimmte Grafik des Intros macht neugierig auf das eigentliche Spiel. Doch schon in den ersten Minuten stellt man fest, wie viel Potenzial hier einfach verschenkt wurde: Schon die schier unendlichen Ladezeiten verheißen nichts Gutes. Die Grafik selbst spart an Details, wirkt klobig und austauschbar. Um eine Optimierung der Performance scheinen sich die Entwickler ebenfalls nicht gekümmert zu haben - wie sonst ließe sich erklären, dass "The Stalin Subway" selbst auf gut ausgestatteten Rechnern allzuoft ins Stocken gerät.
Unterwegs sammelt Gleb Waffen und Munition ein, deren Eigenschaften nicht immer ganz nachvollziehbar sind. Gegner schaltet er damit immer nach demselben Schema aus. Strategie? Nicht nötig. Abwechslung im Gamedesign in Form von eingestreuten, fordernden Puzzles sucht man vergebens. Auch im Mehrspielermodus tut sich nicht viel. Auf gerade mal vier verschiedenen Karten langweilen sich geneigte Ballermänner bei einfallslosen Deathmatch- und Capture-the-Flag-Variationen buchstäblich zu Tode.
The Stalin Subway
Hersteller/Vertrieb | G5 Software/Frogster Interactive |
Genre | Action |
Plattform | PC |
Preis | ca. 30,- EURO |
Altersfreigabe | ab 18 Jahren |
"The Stalin Subway" hätte das Zeug zu einem ungewöhnlichen, atmosphärisch dichten Action-Adventure gehabt. Die Entwickler haben es vorgezogen, einen simplen, technisch unbefriedigenden Shooter abzuliefern. Kaufen muss man sowas nun wirklich nicht ...