Zwei Programme stelle ich jede Woche bei stern.de vor. Das sollten zwei Programme sein, die jeder interessierte Anwender aus dem Internet herunterladen kann. Und sie sollten in der einen oder anderen Art und Weise neu und etwas Besonderes sein. Nicht jede Software, die ich mir probeweise aus dem Netz fische, schafft es in einen stern.de-Tipp. Aber: Die Programme, die ich nach einem ersten Blick gleich wieder als Nieten abtue, rächen sich auf besonders perfide Weise für meine Geringschätzung.
Ungewolltes Schweigen
So habe ich bereits vor Wochen ein Freeware-Tool installiert, das nützliche Funktionen per Dreifachklick (sic!) mit der rechten Maustaste aktiviert. Bei der Erstkonfiguration habe ich just diesem Dreifachklick die Funktion "Mute" zugeordnet, sodass ich bei einem klingelnden Telefon ganz schnell die Musik am Rechner ausmachen kann. Dummerweise hat das Programm nie so richtig funktioniert. Bei jedem einzelnen Rechtsklick mit der Maus hat das dämliche Tool schon den Sound ausgeschaltet. Ich wusste gar nicht, dass ich so oft am Tag mit rechts klicke. Leider finde ich den Autostartbefehl des Tools nicht. Das ist mir ja noch nie passiert, dass sich ein Programm so gut vor mir verstecken kann. Jetzt muss ich alle zehn Minuten den Sound wieder einschalten, weil ich ihn vorher mit einem Rechtsklick ausgeschaltet habe.
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Der Helfer nervt
Ein anderes Tool, das auf meiner schwarzen Liste gelandet ist, ist ein moderner Uninstaller. Der startet ebenfalls zusammen mit Windows. Sobald ich nun eine neue Software installiere - was ziemlich oft am Tag vorkommt - springt das Tool an und versucht, einen aktuellen Schnappschuss des Systems anzulegen. Das dauert eine Ewigkeit und ist einfach nur lästig. Also muss ich den Uninstaller immer schnell stoppen, bevor er ernsthaft loslegt. Natürlich könnte ich den Autostartbefehl aus der Registry entfernen. Aber auch diese Handlung verschiebe ich nur allzu gerne auf den nächsten Tag.
Ungebetene Gäste
Und dann ist da noch dieser Erotik-Messenger, den ich einmal probeweise installiert habe. Jetzt startet er auch immer zusammen mit Windows. Automatisch zeigt er mir an, dass Kuschel-Susy gerade online ist und mir für einen Euro in der Minute Einblicke in die weibliche Anatomie gewähren könnte. Kuschel-Susy kann ich ja noch leicht wegklicken. Aber das automatische Update der Software, das mich immer für ein paar Minuten lahm legt, das kann ich leider nicht unterbinden. Auch hier müsste ich eigentlich sofort intervenieren. Aber meine Faulheit sorgt dafür, dass ich die fällige Deinstallation immer wieder verschiebe. Morgen ist ja auch noch ein Tag.
Zeit für Frühjahrsputz
Zu dumm: Der ganze Systemtray ist inzwischen vollgestopft mit Gimmicks, die eigentlich niemand braucht. Das eine zeigt das Datum an, das andere nutzt in den Arbeitspausen meine Rechnerleistung, um das Wetter der kommenden 50 Jahre zu berechnen. Ich glaube, ich muss mal wieder mein altes Image rausholen und ein jungfräuliches Windows auf den Rechner überspielen. Weg mit dem ganzen Junk.
Eine Glosse von Carsten Scheibe, Typemania