Als Microsoft Windows 10 vorstellte, machte der Konzern eines sehr klar: Dieses System ist die letzte, große Windows-Version. Statt alle zwei bis drei Jahre ein neues, kostenpflichtiges Upgrade anzubieten, will man von nun an nur noch Windows 10 verkaufen - und es mit größeren Updates stetig weiterentwickeln. Morgen ist es wieder soweit: Mit dem Creators Update steht das dritte Update-Paket bereit. Wir verraten, was drin steckt.
Was ist neu bei Windows 10?
Die für Microsoft wichtigsten Features dürften für den Durchschnitts-Nutzer aktuell noch nicht besonders interessant sein: Wie der Name schon verrät, richtet sich das Creators Update in erster Linie an Kreative. Denen will Microsoft vor allem in Bezug auf die Erstellung von 3D-Inhalten kräftig unter die Arme greifen. Paint, Powerpoint und der Browser Edge erhalten Unterstützung für 3D. Auch Inhalte, die über eine Datenbrille Realität und Computerbilder mischen ("Augmented Reality" oder auch "Mixed Reality") sollen in Windows nun besser unterstützt werden.
Für Otto-Normalnutzer lohnt sich das Update aber trotzdem. Denn Windows 10 erhält einige tolle neue Features:
- Mehr Sicherheit: Mit dem aufgebohrten Windows Defender werden nun alle Sicherheitsfunktionen an einem zentralen Ort gebündelt, Windows soll so deutlich sicherer werden.
- Transparenteres Datensammeln: Ganz lässt sich Microsofts Datenhunger zwar auch mit dem Creators Update nicht abstellen, die Nutzer werden nun aber besser informiert, welche Daten Microsoft erhebt. Die Wahl, welche man teilen will, wird einfacher: Man kann nun nur noch Basisdaten oder sämtliche erhobenen Daten nach Redmond schicken.
- Mehr Ordnung im Start-Menü: Ganz werden Windows-7-Fans die Kacheln im Start-Menü zwar nicht los. Mit der neuen Ordner-Funktion bekommt man aber immerhin mehr Ordnung in das Kachel-Chaos.
- Besserer Browser: Wer ständig 30 Tabs geöffnet hat, wird den neuen Edge-Browser lieben. Mit dem Creators Update lassen sich Tabs zum Späterlesen markieren, sie bleiben geöffnet, fressen aber keine Systemressourcen mehr. Außerdem kann Edge nun Ebooks anzeigen und zeigt nervige Flash-Inhalte nur noch dann an, wenn man es wirklich möchte.
- Nette Extras: Mit einem Ressourcen-optimierten Game-Modus für Zocker, einem augenschonenden Nachtlichtmodus, Entsperrung per kompatiblem Smartphone und Bild-in-Bild-Funktion hat Microsoft einige schicke Zusatzfeatures verbaut.
Wie bekomme ich das Creators Update?
Ab Dienstag will Microsoft das Update ganz regulär über das Windows-Update verteilen. Wer es dann nicht sofort bekommt, sollte sich aber nicht wundern. Um die Server nicht zu überlasten, wird das Update in Wellen ausgerollt. Im Zweifel kann es also auch erst im Laufe der Woche auf ihrem Rechner auftauchen.
Wie sollte man sich auf das Update vorbereiten?
Das Creators Update wird nur angeboten, wenn der Rechner auf dem aktuellsten Stand ist. Wer also noch eine ganze Reihe aufgeschobener Updates bereit liegen hat, muss erst die einspielen. Zudem sollte auf dem Rechner genügend freier Speicher bereit stehen. Wie viel freier Platz gebraucht wird, hängt von der eigenen Installation ab und lässt sich daher nicht genau sagen.
Wie bei jedem größeren Update sollte man zudem ein Backup der wichtigen Dateien oder sogar des ganzen Systems erstellen. Weil mit dem neuen Windows Defender Probleme entstehen können, kann man auch darüber nachdenken, sein Antivirenprogramm zu entfernen und es nach dem Update neu zu installieren.
Was hat Microsoft als nächstes vor?
Das nächste Update für dieses Jahr steht wohl schon in den Startlöchern. Eine erste Testversion von "Redmond 3" steht schon bereit, bis auf einige neue Fehler wurden bisher aber keine Neuerungen entdeckt. Vermutlich wird Microsoft das für Ende des Jahres eingeplante Update für einen optischen Neuanstrich nutzen. Ende letzten Jahres waren Screenshots des generalüberholten Windows unter dem Namen "Project Neon" aufgetaucht. Und spätestens dann fühlt sich Windows 10 auch fast wie ein vollständiges Upgrade auf ein neues System an - nur, dass wir nicht dafür bezahlen brauchen.