Call Of Duty" ist ein Militär-Shooter: Hochgerüstete Spezialeinheiten bekriegen sich in halbwegs realistischen Szenarien. Alles virtuell, versteht sich. Für Rafael Costillo aus Long Island in den USA wurde das Spiel nun jedoch ein wenig zu real. 60 Polizisten umstellten das Haus seiner Familie, Helikopter kreisten über seinem Viertel und eine Swat-Spezialeinheit stürmte die Wohnung. Der Grund: Der Teenager hatte eine Runde "Call Of Duty" gespielt - und seinen Gegner dabei anscheinend dermaßen gedemütigt, dass dieser ihm schwerbewaffnete Polizisten auf den Hals hetzte.
Die erzählten ihm, ein Unbekannter - vermutlich der schlechte Verlierer - habe bei der Polizei angerufen und behauptet, Costillo habe seine Mutter umgebracht und plane nun, noch mehr Menschen zu erschießen. Versuche, Costillio telefonisch zu erreichen, scheiterten laut "New York Post"- weil er mit Kopfhörern in seinem Zimmer saß und "Call Of Duty" spielte. Wo sein Gegner wohnt, hatte der Anrufer vermutlich anhand von dessen IP-Adresse herausgefunden. Als die Spezialeinheit das Haus stürmte, fand sie Costillos Mutter in der Küche - lebendig. Nein, er habe sie nicht umgebracht, sagte der Teenager den Beamten. "Wie soll das möglich sein, wenn sie dort steht und ich hier?"
Die Polizisten waren einem weiteren Fall von "Swatting" aufgesesessen, einem bösen Streich, der gerade unter Videospielern in den USA grassiert: Kann man jemanden im virtuellen Krieg nicht besiegen, schickt man ihm eben die echte Kavallerie nach Hause. Welcher Spieler im Fall von Costillo dafür verantwortlich war, ist noch unklar. Aber es könnte teuer für ihn werden: Die Aktion habe "viele Ressourcen aufgesaugt" und einen Verkehrsstau verursacht, sagte ein Polizeisprecher.
