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Geschenkideen zu Weihnachten Diese Brettspiele sind bestimmt nicht langweilig

Monopoly? Mensch ärgere dich nicht? Gähn! Der stern stellt sechs Brettspiel-Neuheiten vor, die für echte Freude unterm Baum sorgen - und selbst Spiele-Hasser wieder an den Tisch bringen.
Von Hendrik Breuer

Die Deutschen werden in diesem Jahr rund 400 Millionen Euro für Gesellschaftsspiele ausgeben, 60 Prozent davon in den Wochen vor Weihnachten. Damit verdienen wir uns alljährlich locker den inoffiziellen Titel "Spiele-Weltmeister". Allen Unkenrufen zum Trotz sind Brett- und Kartenspiele noch immer äußerst beliebte Weihnachtsgeschenke.

Es ist allerdings nicht bekannt, wie viele der teuren Spiele im Regal verstauben und ein paar Jahre später in Originalverpackung auf dem Flohmarkt landen. Klopfen wir uns ob unseres "Kulturguts Spiel" also fürs Erste lieber nicht zu stark auf die Schultern.

Das richtige Spiel zu verschenken ist nämlich gar nicht so einfach. Und auch wenn es nahe liegt, zu den bekannten Namen zu greifen: Es sollte jedem klar sein, dass ein "Monopoly" nicht dadurch besser wird, dass man auf den Straßen seines Heimatortes umherzieht. Die heimische Badstraße zu besitzen, zaubert dem Beschenkten vielleicht für fünf Sekunden ein Lächeln ins Gesicht, das aber ebenso schnell verflogen ist, wenn er bemerkt, dass das Spiel noch immer langweilig ist und doch wieder zu großem Familienzwist führt.

Zum aktuellen "Spiel des Jahres" zu greifen, ist ein relativ sicherer Tipp. Doch das kann ja jeder. Es gibt allerdings noch andere Spiele, die mit neuen Spielelementen aufwarten und richtig gute Unterhaltung "zwischen den Tagen" garantieren. Sechs dieser Spiele stellen wir hier vor.

Black Fleet

Die Piraten sind los. Die Handelsschiffe auch. Die Marine sowieso. Daraus ergeben sich rasante Duelle.

Worum geht's?

Jeder Spieler besitzt ein Handels- und ein Piratenschiff, die in einer riesigen Karibiklandschaft unterwegs sind. Natürlich geht es darum, so viele Dublonen wie möglich zu ergattern. Während die Handelsschiffe versuchen, möglichst unbeschadet von Hafen zu Hafen zu fahren, lauern die Piraten auf gegnerische Schiffe, um sie auszurauben und die Schätze auf Inseln zu vergraben. Doch Vorsicht: Neutrale Marineschiffe sind unterwegs, um allzu forsche Seeräuber zu versenken!

Wie funktioniert's?

Spieler, die am Zug sind, bewegen ihre beiden Schiffe und eines der neutralen Marineboote. Dazu spielen sie eine Karte aus, die anzeigt, um wie viele Felder jedes der drei Schiffe vorrücken darf. Erwischt ein Pirat ein gegnerisches Schiff, darf es ausgeraubt werden, erreichen Händler fremde Häfen, verdienen sie gutes Geld und laden neue Fracht auf. Selbstverständlich gibt es noch Karten mit Sonderfähigkeiten, die im Laufe des Spiels aufgedeckt werden und es etwas komplexer machen. Doch im Großen und Ganzen ist "Black Fleet" ein gradliniger Seeräuberspaß, der einen schnell in seinen Bann zieht.

Was ist toll?

Das Spielmaterial ist phänomenal hochwertig, dazu kommt ein runder Spielablauf, sodass sofort Piraten- und Karibikatmosphäre aufkommt. Immerhin transportieren hier Miniaturschiffe richtige Waren und wir zahlen mit echten Metallmünzen! "Black Fleet" funktioniert also ausgezeichnet und ist zudem noch einfach genug, sodass man es tatsächlich der sprichwörtlichen "Oma unterm Weihnachtsbaum" erklären kann.

Was nervt?

Wenn gegen Ende des Spiels alle Schiffe ihre speziellen Fähigkeiten ausüben können, teilweise über Inseln segeln und aus der Entfernung auf einen schießen dürfen, wird es richtig chaotisch. Planen kann man dann häufig vergessen und muss auf einen guten Ausgang hoffen. Strategen verzweifeln in dieser Phase gelegentlich.

Für wen ist es das Richtige?

"Black Fleet" funktioniert im Familienkreis ebenso gut wie mit den Freunden, in dem Sinne ist es ein klassisches Weihnachtsspiel. Die Altersangabe "ab 14" ist aberwitzig, das Spiel ist ab zehn Jahren gut spielbar.

Details:

"Black Fleet" von Sebastian Bleasdale, Space Cowboys/Asmodee, für 3-4 Spieler ab zehn Jahren, ab 45 Euro.

Das Spiel in Action erleben

Im "Brettspiel-Club" der YouTuber Hunter & Cron liefern sich die beiden Gastgeber ein wildes "Black Fleet"-Duell mit Big-Brother-Sieger Aaron Troschke und MrTrashpack. Wer das Spiel einmal "live" erleben möchte, bevor er es sich zulegt, sollte unbedingt in dieses unterhaltsame Video reinklicken.

King of Tokyo & King of New York

Endlich darf man sich mal so richtig gehen lassen und eine der Super-Metropolen in Schutt und Asche legen!

Worum geht's?

"King of Tokyo" und "King of New York" sind zwei verschiedene Spiele. In beiden kämpfen Manga-Monster um die Vorherrschaft in einer Mega-Metropole und versuchen, sich gegenseitig den Garaus zu machen (oder zuerst 20 Punkte einzusammeln). Dass dabei die gesamte Stadt in Mitleidenschaft gezogen wird, liegt in der Natur der Sache und stört wohl nur ein paar Hardcore-Pazifisten. Selten hat comichafte Zerstörungswut so viel Spaß gemacht!

Wie funktioniert's?

Fast so wie Kniffel, und das ist kein Witz. Man bekommt sechs Würfel und darf diese maximal drei Mal werfen, dann hat man sein Ergebnis vorliegen: zum Beispiel Tatzen, Herzen oder Energiewürfel. Jetzt darf man andere Monster angreifen, ihnen Schaden zufügen oder selbst Lebenspunkte sammeln. Ein Monster befindet sich jeweils in Tokio/New York und spielt "einer gegen alle", greift alle anderen auf einmal an, wird aber auch von allen anderen bekämpft. Die restlichen Würfelseiten lassen einen Siegpunkte sammeln ("Tokyo") oder Gebäude zerstören und die Armee bekämpfen ("New York").

Was ist toll?

Ein Mitglied der Jury "Spiel des Jahres" sagte kürzlich in einem Gespräch, dass dem Gremium in den letzten Jahren ein großer Fehler unterlaufen sei, nämlich "King of Tokyo" nicht für den Preis zu nominieren, als das Spiel 2011 erschien. Jetzt ist das zweite Spiel der Reihe, "King of New York", veröffentlicht worden. Für Einsteiger ist "Tokyo" perfekt. Der eingängige Würfelmechanismus in Kombination mit den Monstern führt zu enorm lustigen Keilereien am Spieletisch, oft endet eine Partie bereits nach 20 Minuten mit dem K.O. der Monster. Es kann also gleich zum Rematch kommen.

"New York" ist die logische Weiterentwicklung des Originalspiels. Ein paar Elemente kommen hinzu und machen das Spiel etwas komplizierter, ohne es zu überfrachten. Die Monster können im neuen Spiel die Stadt noch besser terrorisieren, müssen sich aber auch gegen die einrückende Armee wehren. Es ist absolut großartig, welch tolles Spielerlebnis aus diesen einfachen Mechaniken entsteht. Beide Spiele sind Kommunikation pur, mit solchen Spielen bekommt man auch Spiele-Hasser garantiert wieder mit an den Tisch!

Was nervt?

Bei dieser wilden Keilerei nerven vor allem übervorsichtige Mitspieler, die einfach nichts riskieren wollen und versuchen, sich irgendwie zu 20 Siegpunkten durchzumogeln. Nein, so wird das nichts, da stürzt man sich lieber mit lautem Gebrüll ins Gefecht und haut den Angsthasen so richtig einen auf die Nuss!

Für wen ist es das Richtige?

Lassen Sie sich von der martialischen Aufmachung der Spiele nicht abschrecken: "King of Tokyo" und "King of New York" sind beides: Spiele für die ganze Familie und Partyspiele vom Allerfeinsten. Der Würfelmechanismus schlägt alle in seinen Bann und, mal ehrlich, wem macht es keinen Spaß, die anderen Monster, gerade wenn sie dem großen Bruder oder der nervigen Freundin des besten Kumpels gehören, mal gepflegt zu vermöbeln?

Details:

"King of Tokyo"/"King of New York" von Richard Garfield, Heidelberger Spieleverlag, für 2-6 Spieler ab 8 Jahren, je ab 27 Euro.

Abluxxen

Ein Spiel, das aussieht wie von anno dazumal… und mit brandneuem Spielwitz besticht!

Worum geht's?

In diesem Spiel haben alle 13 Karten auf der Hand und müssen diese so schnell wie möglich loswerden, da jede Karte, die ausliegt, einen Punkt einbringt. Karten auf der Hand zählen einen Minuspunkt. Klingt einfach, bis das Abluxxen/Abluchsen ins Spiel kommt: Man kann ausliegende Karten der anderen stehlen und selbst wieder in die Hand nehmen, für noch mehr Punkte. Aber wie lange geht das gut...?

Wie funktioniert's?

Es gibt jede Zahl von Eins bis 13 genau acht Mal. Ist man an der Reihe, darf man beliebig viele Zahlen des gleichen Wertes aus der eigenen Hand ablegen, also beispielsweise drei Vieren. Dann wird geschaut: Kann ich meinen Mitspielern Karten abluchsen? Das geschieht, wenn diese die gleiche Anzahl an Karten eines niedrigeren Werts ausliegen haben (beispielsweise drei Zweien). Diese Karten darf der aktive Spieler auf die Hand nehmen oder wegwerfen. Der Bestohlene muss sich neue Karten nehmen. Es ist also gar nicht so einfach, alle Handkarten abzuwerfen. Einiges Geschick ist gefragt und gute Nerven, um bei diesem tollen Spiel zu bestehen.

Was ist toll?

Die Kommunikation in diesem Spiel ist sehr hoch, weil man nahezu jedes Mal, wenn man dran ist, mit allen Spielern spricht. Zudem gibt es ein großes Zockelement: Was kann ich noch aufnehmen? Wann sind die anderen fertig? Nur nicht zu gierig sein!

Was nervt?

Zu zweit funktioniert das Spiel einfach nicht vernünftig, bitte mit den mitgelieferten Regeln gar nicht erst ausprobieren. Ravensburger hat neue Spielregeln für das Spiel zu zweit entwickelt, die #link;ttp://www.ravensburger.de/content/wcm/mediadata/PDF/03_Spieler/Anleitung_AbluXXen_Duell.pdf;auf der Webseite des Verlags kostenlos heruntergeladen werden können#.

Für wen ist es das Richtige?

"Abluxxen" besteht aus 110 herkömmlichen Zahlenkarten, besticht aber mit ganz neuen Spielabläufen. Das Spiel funktioniert in allen Gruppen und ist eine absolute Empfehlung für alle Freunde von Kartenspielen!

Details:

"Abluxxen" von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling, Ravensburger, für 2-5 Spieler ab 10 Jahren, um 12 Euro.

Patchwork

Tagesdecke, das Brettspiel… aber überhaupt nicht langweilig!

Worum geht's?

In diesem Zwei-Personen-Spiel flicken die Kontrahenten an ihren Patchwork-Decken herum. Wer die ausliegenden Flicken am geschicktesten und schnellsten so zusammennäht, dass möglichst keine Löcher in der eigenen Decke entstehen, gewinnt.

Wie funktioniert's?

In einer Auslage befinden sich 33 Flicken in unterschiedlichen Formen, die wir auf unsere 9x9 Felder große Decke nähen sollen, ohne Lücken zu lassen. Das Problem dabei: Man darf immer nur einen von drei Flicken nehmen und muss dafür auch noch mit Knöpfen bezahlen, die anfangs ziemlich rar sind. Häufig muss man sich entscheiden: Verdiene ich jetzt erstmal weitere Knöpfe oder gebe ich alles "Knopf-Geld" für den nächstbesten Flicken aus. Kniffelig. Ohne ein gutes Auge und vorausschauende Taktik funktioniert das nicht.

Was ist toll?

Das Spiel hat einen innovativen Zug-Mechanismus, bei dem man sich nicht immer abwechselt, sondern häufig aktiv entscheiden kann, ob man ein, zwei oder sogar drei Mal am Stück dran sein will. Das ist wirklich mal was Neues. Das Plättchen zusammenfügen macht auch Spaß, und wie die meisten hier vorgestellten Spiele, kann man "Patchwork" quasi sofort losspielen, die Regeln hat man in fünf Minuten verstanden.

Was nervt?

Es nervt nicht viel bei diesem kleinen, ruhigen Spiel, allerdings sollte man es nicht unbedingt zum Spiele-Abend mit der Clique mitbringen. Wer will sich da schon ein Zweier-Spiel setzen?

Für wen ist es das Richtige?

"Patchwork" ist ein schönes Spiel für Paare, die sich abends gerne noch mal für eine halbe Stunde an den Spieletisch setzen. Das Spiel geht flott von der Hand und kann in einen ziemlich aufreibenden Wettkampf ausarten, Revanche-Partien natürlich inklusive. Wer hätte gedacht, dass man aus diesem Thema so ein spannendes Zwei-Personen-Spiel machen kann?!

Details:

"Patchwork" von Uwe Rosenberg, Lookout Spiele, für 2 Spieler ab 8 Jahren, um 16 Euro.

Beasty Bar

Alle wollen in die coolste Bar der Stadt. Doch nur die absolut härtesten (Tiere…) kommen am Türsteher vorbei.

Worum geht's?

Jeder Spieler hat zwölf unterschiedliche Tierkarten auf der Hand und versucht, möglichst viele davon in die Beasty Bar zu schleusen. Doch das ist gar nicht so einfach, weil die lieben Mitspieler ja ebenfalls versuchen, ihre Biester reinzubekommen. Wer erfolgreich sein will, muss ganz schön arglistig agieren und alle anderen irgendwie austricksen. Ganz großes Karten-Kino!

Wie funktioniert's?

Die Tierkarten werden reihum gespielt und sobald fünf Tiere in einer Reihe ausliegen, kommen die ersten beiden in den Club und der Letzte fliegt aus dem Spiel. Aber so einfach ist es natürlich nicht und fünf liegen auch nicht sonderlich häufig aus, was daran liegt, dass man sich in der Schlange gegenseitig die Hölle heiß macht, dafür braucht man gar keinen Türsteher. Krokodile fressen beispielsweise alle Kleintiere vor sich auf, Kängurus überspringen ein oder zwei Positionen und Löwen sind immer vorne mit dabei, es sei denn, es taucht ein zweiter auf… "Beasty Bar" wird zum Pokerspiel mit Tierkarten, bei dem das richtige Timing alles ist. Nur nicht zu ernst nehmen oder man ärgert sich zu sehr.

Was ist toll?

Die Grafiken auf den Karten sind schon einmal sehr gelungen. Wer hätte etwa gedacht, dass ein Zebra, das als Joe-Camel-Verschnitt daherkommt, tatsächlich so aussieht, als gehöre es mitten ins Rotlichtmilieu. Dazu geht das Spiel leicht und flockig von der Hand, sorgt für Lacher im Minutentakt und gibt einem die Chance, den Kollegen richtig hinterhältig einen reinzuwürgen. Sowas muss einfach auch mal sein!

Was nervt?

Dass dieses Spiel nur mit maximal vier Personen spielbar ist! "Beasty Bar" hat alle Anlagen, die es eigentlich auch zu einem Spiel für größere Gruppen gemacht hätten.

Für wen ist es das Richtige?

Thematisch ist "Beasty Bar" wohl nicht unbedingt was für Familien, wenngleich es auch in diesem Rahmen gut funktionieren dürfte. Die ganze Klasse des Spiels kommt allerdings erst richtig auf, wenn auf die fiesen Aktionen in der Warteschlange noch fieserer "Trash Talk" folgt. Das ist was für den feucht-fröhlichen Cliquenabend, kann man auch mal mit in die Kneipe nehmen!

Details:

"Beasty Bar" von Stefan Kloß, Zoch Verlag, für 2-4 Spieler ab 8 Jahren, um 13 Euro.

Russian Railroads

Der Zar will die Transsibirische Eisenbahn und lässt seine Ingenieure um die Wette bauen. Dieses Spiel ist ein absolutes Schwergewicht!

Worum geht's?

Jeder Spieler hat sein eigenes Spielbrett vor sich liegen, auf dem drei verschiedenen Eisenbahnstrecken entstehen, die unterschiedlich viele Punkte einbringen. Nebenbei darf man sich zudem ein Industriegebiet anlegen und muss auch sehen, dass man immer die richtigen Lokomotiven zum Einsatz bringt. Dann werden noch Arbeiter auf das Hauptspielbrett geschickt und gelegentlich Ingenieure angeheuert. Bei "Russian Railroads" muss man einiges im Auge behalten, um gut abzuschneiden.

Wie funktioniert's?

"Russian Railroads" ist ein sogenanntes Arbeiter-Einsetz-Spiel, bei dem die Spieler ihre Arbeiter-Spielfiguren auf dem Hauptbrett zum Malochen schicken. Dort können sie etwa Schienen verlegen, Lokomotiven kaufen oder am Industriegebiet werkeln. Das Ergebnis der Arbeit sieht man auf den individuellen Spielbrettern, wo immer besser ausgebaute Strecken und Fabriken entstehen. Die Dramatik in diesem Spiel entsteht durch die relative Knappheit an Arbeitsplätzen. Sind etwa alle Schienen-Plätze belegt, bevor meine Arbeiter zum Einsatz kommen, muss ich mir was überlegen. Glücklicherweise gibt es bei "RRR" immer etwas zu tun und auch über Umwege kann man zum Sieg kommen. Ein echtes Strategie-Schwergewicht eben.

Was ist toll?

"Russian Railroads" hat in diesem Oktober den "Deutschen Spielepreis 2014" gewonnen, der im Gegensatz zum "Spiel des Jahres" ein Publikumspreis ist. Die abstimmenden Spiele-Nerds lieben das Spiel also. Und das zu recht. "Russian Railroads" ist zwar ein äußerst komplexes, aber auch ein richtig gut funktionierendes Spiel. Die Mechanismen greifen perfekt ineinander. Hat man es einmal gespielt, braucht man auch die Anleitung nie mehr zu lesen. Vielleicht das beste Spiel dieses Jahres.

Was nervt?

Das Spiel lädt zum Grübeln ein und es gibt da einen gewissen Typus Spieler, der den Spielfluss der Runde gewaltig verlangsamen kann, wenn er aus dem Nachdenken gar nicht mehr herauskommt. "Analysis paralysis" nennt das der anglophone Nerd heutzutage: Das Analysieren der vielen Möglichkeiten paralysiert einen komplett. Da hilft dann nur noch gutes und beständiges Zureden. Am besten erklären alle vor dem Spiel, dass sie recht zügig spielen wollen. Dann kann man den Spielverzögerer zumindest an sein Versprechen erinnern.

Für wen ist es das Richtige?

"Russian Railroads" ist perfekt für Strategen, Ingenieure und alle, die sich gerne auch mal auf ein komplexeres Spiel einlassen, das bis zu zwei Stunden dauern kann. Hier gibt es viel auszuprobieren und große Spieltiefe zu erkunden.

Details:

"Russian Railroads" von Helmut Ohley und Leonard Orgler, Hans im Glück Verlag, für 2-4 Spieler, ab 13 Jahren, um 40 Euro.

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