Die ersten Käufer der Playstation 4 in den Vereinigten Staaten sind sauer: Ein Herstellungsfehler ist dafür verantwortlich, dass Sonys neue Spielekonsole gleich nach dem Einschalten den Geist aufgibt. Zahlreiche Kunden haben sich bereits bei Amazon über den "Blue Pulse of Death" beschwert, wie der Fehler im Internet genannt wird. Der Name basiert auf der Beschreibung des Problems: Während der Bildschirm nach dem Einschalten der Konsole schwarz bleibt, blinkt an dem Gerät die Leuchtleiste in einem pulsierenden Blau. Die Ursache ist laut einem Bericht der IT-Nachrichtenseite "Heise-Online" ein Fertigungsfehler am HDMI-Anschluss der Konsole. Ein falsch montiertes Metallteil beschädigt beim Einstecken des Kabels den Anschluss und führt zu dem beschriebenen Problem.
Nutzer der Konsole sollen Berichten zufolge jedoch den Fehler selbst durch Zurückbiegen des Metalls beheben können. Bisher haben rund 0,4 Prozent aller Playstation-Käufer dieses Problem gemeldet, teilte Sony dem Gamingportal "IGN" mit. Bei bisher einer Millionen verkauften Konsolen sind demnach 4000 Geräte von dem Fehler betroffen. Die Playstation 4 wird seit vergangenem Freitag in den USA verkauft. In Deutschland bringt Sony die Spielekonsole am 29. November auf den Markt.
Gerüchte über den Ursprung des Fehlers
Kurz nach den ersten Berichten über den "Blue Pulse of Death" sind im Internet Gerüchte über eine vorsätzliche Beschädigung einiger Konsolen beim Hersteller Foxconn in China aufgetaucht. In einem Forumsbeitrag behauptet ein chinesischer Student, der nach eigenen Angaben als Praktikant für Foxconn gearbeitet hat, den Fehler absichtlich eingebaut zu haben, um gegen die schlechten Arbeitsbedingungen im Werk zu protestieren. Pikant: Der angebliche Student hatte den Fehler bereits Ende August angekündigt. "Weil Foxconn uns nicht gut behandelt, werden wir die Playstation 4 nicht gut behandeln. Die Konsole, die wir bauen, kann man bestenfalls starten", heißt es in dem Eintrag, der inzwischen aus dem Forum gelöscht wurde.
Zahlreiche Studenten seien während ihres Pflichtpraktikums gezwungen worden, am Fließband die Konsolen zusammenzubauen, berichtet die chinesische Zeitung "Dongfang Daily". Auch Nachtschichten und Überstunden seien im Foxconn-Werk in der Provinz Shandong im Osten Chinas die Regel gewesen, obwohl dies gegen die Vorgaben des Unternehmens verstößt. Foxconn hat bereits angekündigt, den Vorwürfen nachgehen zu wollen und Verstöße gegen die Unternehmensregeln umgehend zu beseitigen. Bereits in der Vergangenheit war das Werk im Zusammenhang mit der Produktion von Apples iPhone 5 in die Kritik geraten. Auch hier waren Praktikanten unter ähnlichen Bedingungen für die Produktion eingesetzt worden.