"Mario & Rabbids Kingdom Battle" ist anders als bisherige Mario-Spiele. Das fängt schon beim Setting an: Marios geliebtes Pilz-Königreich wurde von den wahnsinnigen Hasen aus "Raving Rabbids" überrannt. Dabei wurde nicht nur die Welt ins Chaos gestürzt, sondern auch die Hasen in skurrile Monster verwandelt. Und Mario soll aufräumen.
Statt wie gewohnt den Klempner zu steuern, lenkt der Spieler eine kleine Scheibe mit Hasenohren durch die irre Spielwelt. Mario und sein Team laufen brav hinterher. Sein Team? Richtig. Statt einer Figur lenkt man gleich drei auf einmal durch die als knifflige Rätsel aufgebauten Kämpfe. Direkt steuern darf man seine Figuren in den Kämpfen aber nicht. Stattdessen legt man in einer Planungsphase fest, wer wohin läuft, welche Fertigkeiten der Charakter benutzt und auf welche Gegner er schießen soll. Ist alles erledigt, sind die Gegner am Zug. Eine Art Schachspiel mit Sprungattacken und Honig-Raketenwerfer.

Hasen im Klempner-Kostüm
Das Team wählt man aus acht Figuren aus. Mario, sein Bruder Luigi, Peach und der Saurier Yoshi sind aus alten Spielen bekannt. Außerdem hat jeder der vier einen wahnsinnigen Rabbid-Zwilling. Alle Figuren haben unterschiedliche Waffen und Fähigkeiten, die man im Laufe der Zeit verbessern und erweitern kann. Mario hüpft etwa Gegnern auf den Kopf, der Peach-Hase heilt seine Freunde, Angsthase Luigi schießt besonders gut auf Entfernung. Wen man wann braucht, hängt vom jeweiligen Level ab.
Die haben es durchaus in sich. In der Standardvariante muss man eine Gruppe von Gegnern besiegen, an anderer Stelle nur ein bestimmtes Ziel erreichen. Boss-Kämpfe sind kniffliger. Der gigantische Gorilla-Affe heilt sich etwa ständig selbst mit Bananen. Wie man ihn davon abhält, muss man erstmal herausfinden.

Knackige Abwechslung
Das macht enorm Spaß. Das grundsätzliche Gameplay kennt man zwar vom Fan-Liebling "XCOM", den meisten Spielern dürfte es aber neu sein. Dank seiner knuffigen Grafik und dem schrägen Humor entwickelt "Mario & Rabbids" ohnehin sehr schnell einen eigenen Charme. Die mit Wüsten, Eislandschaften oder Friedhöfen sehr abwechslungsreiche Welt steckt voller kleiner Gags und versteckter Geheimnisse.
Die echte Stärke sind aber die fordernden Kämpfe. Durch die erstaunliche taktische Tiefe ist "Mario & Rabbids Kingdom Battle" teils eine echte Herausforderung. Gelegenheitszockern und Kindern könnte es manchmal fast zu schwer sein. Schaffbar ist es trotzdem: Steckt man an einem Level fest, kann man am Anfang der Runde auch auf den leichten Modus wechseln, in dem die Figuren mehr einstecken und austeilen.
Toll: Wer gerne zu zweit spielt, kann eine eigene Koop-Kampagne zocken, in der man abwechselnd jeweils zwei Figuren steuert.

Fazit: So gab es Mario noch nie
Das Experiment ist ganz klar gelungen: Mit "Mario & Rabbids Kingdom Battle" haben sich Nintendo und Entwickler Ubisoft etwas vollkommen Neues getraut - und es grandios umbesetzt. Klar, das Gameplay ist deutlich von "XCOM" inspiriert. Durch die schier endlose Kreativität und die erstaunlich stimmige Mischung aus Marios Hops-Attacken und dem irren Charme der Rabbids bekommt es aber einen ganz eigenen Charakter. Der Schwierigkeitsgrad könnte Gelegenheitsspieler gelegentlich etwas überfordern. Trotzdem: Ein echter Pflichttitel für Switch-Besitzer. Vor allem für diejenigen, die eine Herausforderung zu schätzen wissen.
"Mario & Rabbids Kingdom Battle" ist ab sofort im Handel und kostet ab 50 Euro.
Genre: Action/Strategie
Plattform: Nintendo Switch
USK: ab 6 Jahre