Netflix-Chef Reed Hastings ARD und ZDF braucht kein Mensch

In nur zehn Jahren wird niemand mehr um 20.15 Uhr vor dem Fernseher sitzen. Jedenfalls, wenn man Reed Hastings Glauben schenkt. Der Netflix-Chef sie traditionelle Sender werden bald untergehen.

Der Chef des weltweit expandierenden Online-Videodienstes Netflix, Reed Hastings, rechnet mit dem Untergang der traditionellen deutschen Fernsehsender ARD und ZDF. "ARD und ZDF braucht kein Mensch", sagte Hastings. Die traditionellen Sender würden durch Streamingdienste im Internet ersetzt.

Er glaube nicht, dass die Deutschen in zehn Jahren noch Sonntagabend um 20.15 Uhr vor dem Fernseher sitzend den "Tatort" schauen würden, sagte Hastings der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Die junge Generation kennt das gar nicht. Da schaut jeder, wann er Lust und Zeit hat."

Hastings zog Parallelen zur Erfindung des Autos und des Smartphones. "Das Auto hat ja auch das Pferd abgelöst, oder nicht?", fragte er. Die Fernsehsender vergleiche er gerne mit dem Telefon. "Natürlich gibt es noch das Festnetz. Solche Geräte stehen noch herum. Aber sie benützt kein Mensch. Alle haben Smartphones."

Netflix zählt inzwischen mehr als 62 Millionen Nutzer in aller Welt. Der Streamingdienst, der unter anderem mit Eigenproduktionen wie "House of Cards" und "Orange is the New Black" Erfolge feierte, gilt als weltweit größter Anbieter von Filmen und Serien im Internet. Der Dienst ist inzwischen in 50 Ländern verfügbar, seit September auch in Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern.

AFP
yps/AFP

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