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Neues Angebot Sky Q Fußball und Netflix in einem: So will Sky das Fernsehen neu erfinden

Sky Q Fernsehen Pay TV
Mit Sky Q werden Streaming und Live-Fernsehen in einem Receiver vereint
© skynesher / Getty Images
Mit dem neuen Sky Q will der Pay-TV-König endlich sein verstaubtes Angebot auf Vordermann bringen. Dabei wird gewagt Live-TV und Streaming miteinander gemischt - und sogar die Konkurrenz von Netflix eingebaut. Wir konnten es schon ausprobieren.

Klassisches Fernsehen ist seit Jahren auf dem Rückzug, immer mehr Menschen ziehen sich ihre Lieblingsserien und -filme lieber bei Streaming-Diensten wie Netflix rein. Das bringt nicht nur die klassischen TV-Sender unter Druck, auch Pay-TV-Sender Sky dürfte trotz Sport-Monopol langsam aber sicher den Zeitenwandel gespürt haben. Mit dem neuen Angebot Sky Q will man sich neu erfinden. Wir konnten es schon ausprobieren.

Neben dem klassischen Fernsehen und Pay-TV-Kanälen werden bei Sky Q auch die Mediatheken von ARD und ZDF, Skys Serien- und Film-Angebot und auch bald Netflix in einem einzigen, gemeinsamen Menü angeboten. So verbindet Sky geschickt die Vorteile von Streaming-App, Smart-TV und Pay-TV-Receiver. Alles verschmilzt zu einer einzigen Nutzererfahrung, bei der eigentlich egal ist, woher der Content stammt.  

Netflix und Fußball in einem

Das ist vielleicht keine echte Revolution, aber eine sehr gelungene Weiterentwicklung. Tatsächlich fühlt sich Sky Q so an, wie man es von einem echten Smart-TV erwarten würde: Live-TV und Streaming werden gekonnt in einer sehr schicken, flüssig bedienbaren Oberfläche so kombiniert, dass die Grenzen zwischen den Angeboten verschwinden. Oben links prangt immer der Feed des aktuell ausgewählten TV-Senders, während man durchs Menü stöbert, geht das Programm also einfach weiter.

Eine weitere spannende Neuerung: Erstmals bietet Sky seine Q-App auch für Mobilgeräte, Smart-TV und das Apple TV an. Sie werden dadurch zu vollwertigen Sky-Receivern. So kann man sich auch die Bundesliga auf das Tablet oder über das Apple TV auf den Fernseher holen, in voller Qualität. Fünf Geräte - drei Fernseher und zwei Mobilgeräte - können mit einem einzigen Sky-Account genutzt werden, der zweite Receiver entfällt. Und: Sämtliche Sendungen und Filme werden synchronisiert und können an derselben Stelle weitergeschaut werden. So, wie man es schon längst von Netflix und Co. gewöhnt ist.

Auch beim klassischen Pay-TV geht Sky endlich den Weg der Streaming-Konkurrenten: Kommt man nach Anfang der Sendung nach Hause, kann man sie mit einem einzelnen Knopfdruck von vorne anschauen. Wer beim Zappen einen passenden Film entdeckt, kann ihn also trotzdem ganz schauen. 

Gelungen, aber keine Revolution

Der erste Eindruck von Sky Q ist tatsächlich sehr gelungen. Vor allem die Bedienung ist deutlich flüssiger, die Ruckler der alten Sky-Oberfläche waren nicht zu bemerken. Der fließende Übergang zwischen Angeboten, etwa der Serienwelt und dem für Sky und seine Kunden weiter extrem wichtigen Live-Fußball, fühlt sich noch fließender an als bei einem SmartTV. Eine echte Fernsehrevolution ist das vielleicht noch nicht, ein gelungener Schritt in die richtige Richtung aber allemal.

Trotzdem gibt es für Sky weiter viel zu tun. Auch mit Sky Q werden moderne TV-Standards wie HDR und Dolby Atmos weiter nicht unterstützt. Der demnächst ebenfalls überarbeitete Online-Dienst Sky Ticket wird weiterhin keine Auflösung über dem veralteten 720p bieten. Hier ist Sky den Konkurrenten meilenweit hinterher. Auf Nachfrage gab Sky allerdings an, dass man den Dienst stetig weiterentwickeln wolle und diese Mankos durchaus bekannt seien. Zudem erklärte das Unternehmen, nach Netflix auch mit weiteren Streamingdiensten zusammenarbeiten zu wollen. Sky Q hat also noch Luft nach oben.

Ärger bei manchen Kunden

Vorher hat Sky allerdings mit Kinderkrankheiten zu kämpfen. Mit der Umstellung auf Sky Q kommt auch eine neue, vereinfachte Tarifstruktur. Die sorgt im Netz teilweise für Ärger: Im Rahmen des Wechsels hat Sky entschieden, dass manche Kunden für die Nutzung auf mehreren Geräten und die bereits von Sky Go bekannte Download-Funktion extra bezahlen müssen. Betroffen sind vor allem Kunden, die bisher von starken Rabatten profitierten, erklärte uns Sky auf Anfrage. Die Betroffenen werden zwei Wochen vor der Umstellung von Sky kontaktiert, die Mehrkosten belaufen sich allerdings auf höchstens zehn Euro.

Auch an anderer Stelle scheint es Probleme zu geben. Viele Kunden beschweren sich, dass sie sich nicht in die Apple-TV-App einloggen können. Zudem vermissen manche die Möglichkeit, Sendungen mit einem flexiblen Zeitrahmen aufzunehmen. Sky erlaubt aktuell nur die feste Zeitvorgabe der Sendung, was vor allem bei Live-Programm zu Problemen führen kann. Die Funktion soll eventuell später folgen, sagte uns Sky auf Anfrage.

Um Sky Q zu bekommen, müssen bestehende Kunden selbst nichts unternehmen, das neue Angebot ersetzt das bisherige Sky+ Pro. Die Receiver erhalten das Update seit dem ersten Mai in Wellen, die letzten Nutzer will Sky dann im Juli umgestellt haben. Alle Neukunden erhalten gleich das neue Sky.

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