Er war in mehreren wichtigen Tech-Firmen federführend beteiligt, gilt als Vertrauter des Twitter-Gründers Jack Dorsey. Nun ist Bob Lee am Dienstag Morgen verstorben. Das bestätigte die von ihm geleitete Firma Mobilecoin gegenüber mehreren Medien. Die Polizei ermittelt wegen Mordes. Das Silicon Valley reagierte geschockt auf die Nachricht.
Die Polizei war am Dienstag Morgen um 2.45 Uhr Ortszeit zu einem Vorfall in der Main Street im Finanzbezirk der Stadt gerufen worden. Sie fand nach Angaben des Polizeiberichts einen bewusstlosen 43 jährigen Mann vor, der durch Messerstiche verletzt worden war. Mittlerweile wurde bestätigt, dass es sich um Lee handelte. Dem Bericht zufolge brachte ein Krankenwagen den Schwerverletzten noch in ein nahegelegenes Krankenhaus. Dort erlag er allerdings trotz lebensrettender Maßnahmen seinen Verletzungen.
Entsetzen über Tod von Bob Lee
Lee hatte eine lange Karriere im Silicon Valley. Bei Google war er in den ersten Jahren der Entwicklung des Betriebssystems Android beteiligt. Der oft "Crazy Bob" genannte Entwickler baute danach gemeinsam mit Dorsey den Dienst Square auf, der später in den Bezahldienstleister Block überging. Seit Ende 2021 war er Produktchef bei Mobilecoin. "Bob war ein Dynamo, eine Gewalt der Natur", schrieb Mobilecoin-Cher Josh Goldbard in einem Statement. "Er war wie gemacht für eine Welt, die gerade erst entsteht. Ein Kind der Träume. Und egal wie verrückt es war, was er sich ausdachte – er ließ es wahr werden."
In den sozialen Medien sind reagieren viele geschockt. "Es ist wahr, ich werde deshalb bereits angerufen. Es bricht mir das Herz", bestätigte Twitter-Gründer Jack Dorsey bei den App "Nostr" als einer der ersten den Tod seines Kollegen. "Ohne Bob wären Square und Cash App nicht möglich gewesen. Ein super Typ." Die beiden hatten bei den Projekten eng zusammengearbeitet, hatten Cash App gemeinsam aufgebaut.
"Ich habe gerade erfahren, dass mein guter Freund letzte Nacht getötet wurde", berichtet auch der MMA-Kämpfer Jake Shield. "Er war in einem guten Teil der Stadt und scheint zufällig in einen Raubüberfall geraten zu sein. F*** San Francisco." Lee sei ein loyaler Freund gewesen. Auch Elon Musk schrieb in Antwort zu Shields Tweet, "Es tut mir sehr leid, das zu hören."
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Steigende Kriminalität in San Francisco
Wie auch mehrere andere Kommentatoren nutzt Musk den Tod als Anlass, um Kritik an der zunehmend eskallierenden Kriminalität in San Francisco zu üben. In der kalifornischen Stadt ist mit dem Reichtum des Silicon Valley das Gefälle zwischen Arm und Reich in den letzten Jahren immer größer geworden, die Obdachlosigkeit hat dramatisch zugenommen. Und auch die Kriminialität ist stark angestiegen. Nach Berichten der Lokalzeitung "San Francisco Chronicle" müssen selbst Straßenarbeiter damit rechnen, unter Waffeneinsatz ihre Werkzeuge geraubt zu bekommen.
"Als lebenslanger Bewohner der Bay Area habe ich aktuell mehr Fragen als Antworten", geht auch Goldbard bei Twitter auf die Verbrechenswelle ein. "Ich habe auch keine Lösung. Aber irgendwas stimmt mit dieser großartigen Stadt nicht."
Quellen: Polizeibericht, NBC, Nostr, Twitter, San Francisco Chronicle.