Immer wieder kommen auf TikTok Challenges hoch, die potenziell gefährlich sind. Mediziner:innen warnen regelmäßig davor – dennoch gibt es immer wieder Todesfälle. Anfang des Jahres sol eine 17-Jährige aus Schleswig-Holstein nach Angaben ihres Vaters an den Folgen der sogenannten "Deo-Challenge" gestorben sein.
Das Ziel der Challenge besteht darin, so viel Deo wie möglich einzuatmen. Das kann zu Bewusstlosigkeit und sogar zu Herzversagen oder Ersticken führen – so wie bei dem Mädchen aus Scharbeutz. Ihr Vater warnt nun eindringlich vor den Gefahren der Challenge. "Unsere Tochter ist erstickt. Ich habe seit Jahrzehnten nicht geweint. Jetzt bricht es immer wieder aus mir heraus", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Deo-Challenge auf TikTok: Einatmen kann zu Ersticken führen
"Wenn ich nur eine Mutter oder einen Vater dafür sensibilisieren kann, hat sich der Schritt in die Öffentlichkeit schon gelohnt", erklärte er. Die 17-Jährige hatte eine geistige Einschränkung und befand sich auf einer Reha in Nordrhein-Westfalen. Während der Pandemie habe sie viel Zeit mit Social-Media-Apps verbracht, berichtete ihr Vater. Die "Bild" zitiert aus einem Obduktionsbericht, wonach das Mädchen auch anderen in ihrer Einrichtung von der Challenge erzählt habe. Sie sei aber traurig gewesen, dass sie sich dabei nicht habe filmen können, weil sie jeden Abend ihr Handy abgeben musste.
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Die Deo-Challenge kursiert schon seit Jahren auf TikTok – zunächst in abgeschwächter Form: User sprühten sich so lange wie möglich Deo auf die Haut, Verbrennungen und Reizungen waren die Folge. Seit einiger Zeit atmen die Teilnehmer:innen das Gas ein. Das im Deo enthaltene Gas Butan kann beim Einatmen den Herzmuskel und das Atemzentrum lähmen, warnen Ärzte. Dadurch könne es zu akuter Erstickung sowie schweren Leber-, Hirn- oder Nervenschäden kommen.
Im vergangenen Jahr verklagten die Familien von zwei Mädchen aus den USA TikTok wegen "der Verbreitung tödlicher Inhalte". Die beiden Kinder im Alter von acht und neun Jahren waren bei der sogenannten "Blackout Challenge" ums Leben gekommen, bei der es darum geht, so lange wie möglich die Luft anzuhalten.
Quellen: "Bild" / "Kinderärzte im Netz"

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