Dokumente für die Arbeit, die Hausaufhaben für die Kinder: Durch die Corona-Krise wird in vielen Haushalten so viel gedruckt wie seit Jahren nicht. Wer noch keinen Drucker hat oder einen neuen benötigt, bekommt von der Stiftung Warentest nun 16 Modelle auf Herz und Nieren gecheckt. Doch die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht. Die Kund*innen müssen abwägen, was und wie viel sie drucken wollen, um eine gute Entscheidung treffen zu können.
Der einfache Grund für die schwere Wahl: Kein einziger Drucker schafft es, sowohl bei der Drucknote als auch bei den Tintenkosten gut abzuscheiden. Beide werden bei Warentest aber gleichgewichtig gewertet. Das führt zu einem skurrilen Ergebnis: Auf dem ersten Platz ist ein Drucker, der nur mittelmäßig scannt, kopiert und druckt – dafür aber so günstig wie kein anderer Farbdrucker. Der Zweitplatzierte druckt dagegen hervorragend, kostet pro Seite aber mehr als das Zehnfache. Dieses Muster zieht sich durchs Testfeld. Eine gute Gesamtnote erhalten aber ohnehin nur drei Modelle, davon keines der beiden besonders günstig druckenden Schwarz-Weiß-Geräte.
Sparsam oder gut?
Der Testsieger ist die Empfehlung, wenn man vor allem Text druckt. Der Canon Pixma G7050 druckt Texte gut, Farb- und Fotodrucke sind aber nur mittelmäßig. Als dauerhafter Dokumentendrucker eignet er sich aber wegen der geringen Lichtbeständigkeit eher nicht. Das ist vor allem wegen des Druckpreises schade: Mit 0,3 Cent pro Textseite, 0,5 Cent für Farbseiten und nur sieben Cent für einen A4-Fotodruck sind die Kosten niedriger als bei allen anderen Farbdruckern. Möglich ist das, weil der Pixma mit Flaschen nachgefüllt, statt mit Kartuschen gefüttert wird. Scans und Kopien sind in Ordnung, aber nicht gut. Das reicht für eine Gesamtwertung von "gut" (2,3). Der Preisvorteil beim Drucken relativiert sich beim Kaufpreis: Mit knapp 400 Euro ist der G7050 eines der teuersten Geräte im Test. Das muss man erst mal wieder reindrucken.
Wer auch mal ein Foto in guter Qualität drucken will, sollte sich dagegen den Canon Pixma TS9550 ansehen. Als einziger macht er sehr gute Foto-Abzüge. Auch Text druckt er gut, Farbseiten aber nur mittelprächtig. Auch die Lichtbeständigkeit überzeugt auf voller Linie. Die Kosten dafür lassen aber schlucken: Mit vier Cent sind Textseiten mehr als zehnmal so teuer wie beim Testsieger, die Farbseiten sind mit 9,5 Cent pro Seite sogar fast 20-mal so teuer. Und auch die Fotos sind mit 1,10 Euro pro Seite deutlich teurer. Weil die Leistung beim Kopieren und Scannen vergleichbar mit dem G7050 sind, gleichen sich die Teilnoten quasi aus: Trotz der besten Drucknote im Test schneidet der TS9550 wegen der hohen Kosten nur mit einem "guten" (2,5) Gesamtergebnis ab. Immerhin: Mit 230 Euro ist der Anschaffungspreis deutlich niedriger.

Günstiger geht es, wenn man die Kopierfunktion nicht braucht. Der Epson WorkForce WF-4820DWF ist bereits um 165 Euro zu bekommen. Er druckt annähernd so gut wie der TS9550, nur die Fotos fallen im Vergleich etwas schwächer, aber immer noch gut aus. Auch bei den Druckkosten liegt er mit drei Cent (Text), 7,5 Cent (Farbe) und 1,00 Euro (Foto) nur minimal darunter. Weil aber ausgerechnet Text-Kopien und Fotoscans eher schlecht ausfallen, sollte man die nur als Option im Notfall betrachten. Diese Tatsache ist auch für die Gesamtnote "befriedigend" (3,1) verantwortlich.
Schwarz-Weiße Sparvariante
Wer sehr viel und nur Schwarz-Weiß druckt, kann auch den Epson EcoTank ET-M2120 erwägen. Wie der Testsieger setzt der auf Tank-Befüllung. Die Drucke sind mit 0,2 Cent pro Seite die günstigsten im Test, zudem sind sie sehr lichtbeständig. Leider sind sie nicht besonders gut: Selbst Texte sehen nur mittelmäßig aus. Auch die Scan- und die Kopierfunktion überzeugen eher nicht. Das Gesamtergebnis von "befriedigend" (2,6) relativiert sich durch eher günstigen Kaufpreis ab etwa 190 Euro aber etwas.
Den vollständigen Test finden Sie gegen Gebühr unter test.de.
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