Cybersicherheit Experten warnen vor mit Hilfe von KI erstellten Passwörtern

Hände tippen auf einer Laptop-Tastatur
Sich beim erstellen eines Passworts von einer KI helfen zu lassen, birgt einige Risiken – trotzdem machen laut einer Umfrage 28 Prozent der Deutschen davon Gebrauch
© 2021 Yiu Yu Hoi / Getty Images
Laut einer Umfrage von web.de und GMX lassen sich fast ein Drittel der Deutschen beim Erstellen eines Passworts von einer KI helfen. Diese kann die Passwörter dann aber auch umgekehrt einfacher wieder knacken. So kann man sich besser absichern.

Auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Programme wie ChatGPT verändern das digitale Leben gravierend und bringen auch Vorteile. In einer Umfrage der E-Mail-Anbieter Web.de und GMX sagten 28 Prozent der Deutschen, sie würden sich beim Erstellen von Passwörtern von einer KI gern unterstützen lassen. Das Risiko dabei sähen viele nicht, warnten die Experten am Montag: Eine KI-Anwendung könnte ihre Passwörter umgekehrt auch wieder leichter knacken.

Wer dennoch Passwörter durch eine KI erstellen oder prüfen lässt, sollte sie zumindest leicht abändern. So könnten sie nicht in einer KI gespeichert oder von einer anderen KI reproduziert werden, empfahlen die Experten von Web.de und GMX. Um Online-Konten "bestmöglich" abzusichern, sollten Nutzerinnen und Nutzer für jeden Dienst ein eigenes starkes Passwort verwenden, es vertraulich behandeln und möglichst auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren. 

Persönliche Informationen lieber nicht im Passwort verwenden

Ein Risiko ist auch die Verwendung persönlicher Informationen in Passwörtern: 40 Prozent der Befragten setzen laut Umfrage Daten wie Geburtstage (13 Prozent), Haustiernamen (elf Prozent) oder wichtige Jahrestage (elf Prozent) ein. Viele dieser Daten sind aber oft in Online-Netzwerken frei im Internet verfügbar, so dass sich Passwörter leicht erraten lassen – mit Künstlicher Intelligenz werde das noch einfacher, warnten die Experten.

"Besonders gravierend ist diese Nachlässigkeit beim eigenen E-Mail-Postfach: Wenn Online-Kriminelle den Account übernehmen, dann kommen sie nicht nur an die E-Mail-Inhalte heran", sagte Web.de-Geschäftsführer Jan Oetjen. Sie könnten oft auch die Passwörter bei anderen Diensten zurücksetzen oder mit der Identität ihrer Opfer im Netz einkaufen. 

Laut Umfrage können sich 41 Prozent ihre Passwörter merken. Fast ein Drittel (31 Prozent) notiert demnach Zugangsdaten auf einem Zettel, 19 Prozent verwenden Software wie einen Passwortmanager oder die Passwort-Speichern-Funktion auf dem Smartphone.

Viele wünschen sich demnach mehr Einfachheit: Könnten die Deutschen Passwörter insgesamt ersetzen, würden zahlreiche Befragte (31 Prozent) für eine biometrische Lösung wie Fingerabdruck oder Gesichtsscan entscheiden.

AFP
ilo/pe

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