Patent auf faltbares Handy Arbeitet Apple am Knautsch-iPhone?

In Geheimlaboren arbeiten Handyhersteller schon längst am nächsten, großen Ding. Ein kürzlich zugesprochenes Apple-Patent zeigt nun: Offenbar arbeitet der Konzern an einem faltbaren iPhone.

Es war ein zurückhaltender Start in das neue Technik-Jahr: Zwar gab es auf der CES ("Consumer Electronics Show") in Las Vegas Hunderte neuer Geräte zu sehen, die Bandbreite reichte von Wearables und ultradünnen Fernsehern bis hin zu 65-Zoll-Tablets. Doch das alles überstrahlende, neue Ding gab es nicht zu sehen - vor allem die Smartphones enttäuschten.

Dass in den Geheimlaboren der Hersteller aber bereits an der nächsten Sensation gearbeitet wird, darauf deutet ein neues Patent von Apple hin: Der Konzern hat in den USA ein Patent mit dem Namen Flexible Electronic Devices zugesprochen bekommen. In dem Dokument wird ein tragbares Gerät - vermutlich ein iPhone - entworfen, das fast ausschließlich aus flexiblen Materialien gefertigt ist.

Das neue iPhone soll man falten, biegen und in jede Richtung verformen können, ohne dass das Gerät beschädigt wird. Um das zu gewährleisten, müsste neben dem Display auch das Innenleben wie der Prozessor, der Akku oder die Platine aus flexiblen Materialien bestehen oder zumindest ausreichend geschützt werden, sodass sich die Bauteile nicht gegenseitig zerstören. Als Material könnte etwa ein spezielles Fasergemisch zum Einsatz kommen.

Immer wieder neue Apple-Patente

Die Idee dahinter ist nicht neu: LG hat mit dem G Flex bereits im vergangenen Jahr ein leicht biegbares Smartphone vorgestellt. Mit dem G Flex 2 zeigten die Südkoreaner vergangene Woche den Nachfolger. Der Entwurf des neuen iPhones geht aber weit über die Technik des aktuellen LG-Smartphones hinaus. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass Apple ein solches Gerät in naher Zukunft auf den Markt bringt. Das kommende iPhone 6S wird sich deshalb vermutlich nicht wie ein Taschentuch zusammenknüllen lassen. Zudem wurde der Antrag für das Knautsch-iPhone bereits 2011 eingereicht und erst jetzt von der zuständigen US-Behörde unter der Patentnummer 8.929.085 eingetragen.

Apple sorgt immer wieder mit ungewöhnlichen Patenten für Schlagzeilen. So bekam der Konzern vor wenigen Monaten das Schutzrecht auf einen ausgefeilten Mechanismus zugesprochen, der von alleine erkennen soll, ob ein Smartphone zu Boden fällt. Sei das der Fall, soll das Schutzsystem das iPhone in der Luft automatisch drehen und so verhindern, dass der Bildschirm oder die Kamera zu stark beschädigt werden.

Weiterhin hat Apple Patente für ein Augmented-Reality-Display und variable Benutzeroberflächen, die sich an die Bewegungen des Nutzers anpassen, zugesprochen bekommen. Zudem arbeitet der Konzern Patentanmeldungen zufolge an weiteren Einsatzmöglichkeiten des Werkstoffs Liquidmetal. Das Material ist sehr stabil und resistent gegen Verformungen.

Christoph Fröhlich

PRODUKTE & TIPPS