In der Technik-Welt drehen sich die Uhren immer ein bisschen schneller als im normalen Alltag. Auf der wichtigsten Fachmesse der Branche, der jährlich in Las Vegas stattfindenden "Consumer Electronics Show" (CES), wird das derzeit besonders deutlich. Die Trends der letzten Jahre - 4K-Fernseher, Wearables und Smart-Home-Produkte - kommen gerade erst so langsam im Massenmarkt an. Die Technik-Welt bleibt aber natürlich nicht stehen. Und so kommt es, dass viele gerade neu angeschaffte Geräte eigentlich bereits technisch überholt sind. Trotzdem bringt die Messe dieses Jahr eher Weiterentwicklungen als Revolutionen.
8K-Fernseher für Pixel-Poser
Die schlechte Nachricht zuerst: Der für teures Geld gekaufte 4K-Fernseher ist bereits Technik von gestern. Obwohl es immer noch kaum Video-Material in der vierfachen Full-HD-Auflösung gibt, stellen Sony und LG bereits Fernseher vor, die auf die neue 8K-Technologie setzen. Die vervierfacht die Bildpunkte noch einmal - hat also 16-mal so viele Pixel wie der immer noch De-Facto-Standard 1080p. Trotzdem sollte sich keiner über die Neuanschaffung ärgern. Denn bis sich 8K auch tatsächlich durchsetzt, dürften noch einige Jahre ins Land gehen. Zudem werden normale Fernsehsendungen bis heute noch nicht einmal in Full-HD (1080p) ausgestrahlt - sondern immer noch in den schlechteren Auflösungen 720p oder 1080i.
Von einem anderen Trend profitieren die Nutzer allerdings sofort: Die neue Quantum-Dot-Technologie ermöglicht hellere, dabei aber stromsparendende Fernseher, die zudem ein breiteres Farbspektrum darstellen können als die heutigen Geräte. Sony hat bereits Fernseher mit der Technik in seinem Portfolio, die allermeisten Herstellern stellen vermutlich ebenfalls Geräte mit den neuen Displays vor.
Mehr Wearables: Der verkabelte Körper
Auch beim Thema Wearables stellten die Hersteller bereits in den letzten Jahren jede Menge Geräte vor, bei den Kunden kommen die smarten Alltagsbegleiter trotzdem erst langsam an. Waren es bisher vor allem Fitness-Armbänder und Smartwatches, verbreitet sich die schlaue Technik nun vom Handgelenk immer weiter um den menschlichen Körper. Neben jeder Menge neuer Armbänder ist diesmal etwa auch smarte Kleidung mit von der Partie. Außerdem gibt es immer mehr Kollaborationen zwischen Tech- und Mode-Unternehmen. Gut so, denn bisherige Wearebles sind vor allem praktisch und wenig ästhetisch.
Ankunft der Roboterautos
Erstmals ist die Messe auch für die Autohersteller beinahe wichtiger als die nächste Woche folgende Detroit Motor Show. Mercedes, BMW und Audi steckten zwar ebenso wie die US-Kollegen bereits im letzten Jahr jede Menge smarte Technik in ihre Topmodelle. Dieses Mal legen die Entwicklungsabteilungen aber noch eine Schippe drauf: Vom verbesserten Entertainment-System über Brems-Hilfen bis zum eigenständigen Überholen lernen die smarten Wagen immer besser, den Fahrer zu unterstützen. Die Krönung sind natürlich weitgehend selbstfahrende Autos, von denen einige Prototypen auf der CES das Licht der Öffentlichkeit erblicken dürften.
Smart durch den Alltag
Auch in diesem Jahr ist zudem die weitere Computerisierung des Alltags zu erwarten. Neben der Kleidung und dem Auto soll auch das Zuhause, der Garten und im Prinzip alles andere immer smarter werden. Dazu bekommen auch die kleinsten Alltagsgegenstände eine Internetverbindung und eine eigene App. Welche Produkte die Hersteller genau aus ihrem Hut zaubern, bleibt allerdings spannend.