Es war eines der wichtigsten Features von Snapchat: Weil man einstellen konnte, dass das Gegenüber die Bilder nur einmal zu Gesicht bekam, wurde Snapchat unter Jugendlichen enorm beliebt. Und auch Konkurrent Whatsapp hat die Funktion längst übernommen. Allerdings lässt sich die Beschränkung dort leicht umgehen - indem man einfach einen Screenshot macht. Jetzt arbeitet der Messenger daran, das zu unterbinden.
Wie der auf Whatsapp-Testversionen spezialisierte Blog "WABetainfo" berichtet, findet sich in der jüngsten Betaversion des Messengers für Android eine entsprechende Sperre. Whatsapp scheint dafür die Funktion zum einmaligen Versenden von Fotos und Videos überarbeitet zu haben, so der Blog. Versucht man eine der verfallenden Nachrichten per Bildschirmfoto zu sichern, erscheint stattdessen - Nichts.
Whatsapp: Keine heimlichen Screenshots mehr
Das zeigen Belegbilder des Blogs. Statt den Inhalt der Einmal-Nachricht anzuzeigen, erscheint bei Screenshots demnach einfach eine schwarze Fläche. Eine schriftliche Anmerkung weist zudem darauf hin, dass Screenshots "aus Sicherheitsgründen" nicht möglich seien. Eine weitere beliebte Umgehungs-Maßnahme wird ebenfalls geblockt: Startet ein Nutzer die Bildschirm-Aufnahme-Funktion des Smartphones, um ein Bild oder Video auf diese Weise mitzuschneiden, lassen sich die Einmalnachrichten schlicht nicht öffnen. Normale Nachrichten und Medien sind von der Sperre übrigens nicht betroffen: Ist keine Einmal-Nachricht geöffnet, funktionieren die Screenshots wie gewohnt.
Die Entscheidung, diese Art von Aufzeichnung zu blockieren, hatte im Sommer Mark Zuckerberg persönlich angekündigt. Er nannte sie als eine von drei Maßnahmen, mit denen Whatsapp seinen Privatsphäre-Schutz ausbauen wollte. Die blockierten Screenshots sind die letzte der drei Maßnahmen, die nun in Testversionen auftaucht. Die anderen beiden - die Option bis zu 60 Tage auch ehemalige Teilnehmer von Gruppenchats nachschauen zu können sowie die Fähigkeit, den eigenen Online-Status gezielt nur bestimmten Personen zu zeigen - waren bereits in früheren Versionen aufgetaucht.

Nicht alle Details bekannt
Noch sind nicht alle Details zur neuen Screenshot-Sperre vollständig geklärt. So ist bisher noch kein Hinweis für die Umsetzung in der iPhone-Version bekannt. Auch der Umgang mit der Web-Version ist unklar. Schließlich kann der dafür genutzte Browser die Aufnahme von Screenshots nicht ohne weiteres verhindern. Völlig sicher wird die einmalige Anzeige ohnehin nie werden: Es besteht immer die Möglichkeit, das Display mit einem zweiten Smartphone abzufotografieren, beziehungsweise zu filmen.
Wann die Funktion auch in der regulären Whatsapp-Version auftauchen wird, lässt sich noch nicht sagen. Viele getestete Features tauchen bereits wenige Wochen nach der Testphase auch in der offiziellen Version auf. Andere Funktionen hatte Whatsapp gleich mehrfach in der Testphase. Das nachträgliche Zurückziehen von Nachrichten verschwand etwa zunächst wieder in folgenden Testversionen und tauchte erst später wieder auf. Auch diesmal wird es der Messenger vermutlich lieber richtig machen, statt eine halbgare Funktion überarbeiten zu müssen.
Quelle: WABetaInfo