Hitze-Sommer Klimaanlagen bei Warentest – kühle Räume im heißen Sommer bleiben ein teurer Luxus

Die Verlockung ist groß: kühle Luft statt Hitzestau (Symbolbild)
Die Verlockung ist groß: kühle Luft statt Hitzestau (Symbolbild)
© Andrey Popov / Getty Images
Die Sommer werden immer heißer – doch wer effizient kühlen will, muss sich auf Ausgaben gefasst machen. Die guten Geräte sind nicht gerade billig, dazu kommen noch die Kosten der Installation. Im Test war auch ein neues Konzept – das war clever gedacht, müsste für eine Empfehlung aber noch verbessert werden.

Der Sommer kommt und die Stiftung Warentest prüft mal wieder Klimageräte. Dieses Mal sind nur Splitgeräte im Test. Sie bestehen aus einem Teil außerhalb des Hauses und einem Modul innerhalb der Wohnung. Geräte aus einem Modul – die Monoblocs – sind wenig effizient und werden daher nicht mehr getestet.

Das ist etwas schade, denn wer mit wenig Geld und Aufwand schnell Kühle schaffen will, kommt um einen Monobloc kaum herum: Die Splitgeräte sind nicht nur teurer, sie dürfen auch nur von Fachkräften installiert werden. Einen Monobloc kann man aus dem Baumarkt holen und einfach aufstellen. 

Im Test waren sechs neue Splitgeräte und ein "Sonderfall" – mit einer Kühlleistung von rund 2500 Watt reichen sie für 20 bis 40 Quadratmeter große Räume aus. Die Kosten liegen zwischen 830 und 2300 Euro. Drei Geräte, also genau die Hälfte, schnitten mit "Gut" ab. In der Wertung des Magazins finden sich außerdem die drei besten Geräte aus dem Test von 2022.

Interessantes Konzept 

Interessant ist der "Sonderfall" – hier handelt es sich um ein Monoblocgerät neuen Typs: den PAC-W 2600 SH von Trotec (1250 Euro). Die ganze Technik befindet sich in einem Kasten, der in der Wohnung untergebracht ist. Nach außen führen nur zwei Entlüftungskanäle. Um so etwas zu installieren, müssen zwar große Löcher in die Wand gestemmt werden, aber man benötigt keinen Kältetechniker, denn an dem Kühlungssystem wird nicht gearbeitet. Die Installation ist also wesentlich einfacher, ein besserer Heimwerker bekommt es auch allein hin. Nachteil an der Bauweise ist allerdings, dass sich der Kompressor nun im Wohnbereich befindet und sein Arbeitsgeräusch durchaus stören kann. Das Gerät von Trotec ist mit 60 DB sehr laut. Es wäre kaum möglich, neben der laufenden Anlage zu arbeiten. Fazit: Eine gute Idee, die Umsetzung lässt sich aber verbessern.

Schwere Aufgabe im Test 

Die Testaufgabe war sportlich, die Geräte sollten einen Raum von 35 Grad Celsius auf 24 Grad Celsius herunterkühlen. Die Aufgabe bei Warentest ist anspruchsvoll, weil sie davon ausgeht, einen sehr heißen Raum in relativ kurzer Zeit abkühlen zu müssen. Entsprechend groß muss die Leistung sein, die in diesem Test in Watt und nicht in BTU angegeben wird. Lässt man die Anlage immer laufen, genügt auch eine kleinere Leistung, um das Niveau zu halten. Wie viel Energie die Klimaanlage wirklich braucht, lässt sich pauschal nicht sagen. Ein Raum unter einem nur schlecht isolierten Dach heizt viel stärker auf als ein verschatteter Raum im Erdgeschoss. Stromverbraucher wie Rechner oder auch ein Herd führen zusätzlich Wärme in den Raum, gegen die ein Klimagerät anarbeiten muss.

Teures Vergnügen

Die Testsieger kommen beide von Daikin. Sowohl "FTXJ25AW + RXJ25A" wie auch "FTXM25R + RXM25R" schnitten gut ab und erreichten den Wert 2,0. Warum "FTXJ25AW + RXJ25A" mit 2300 Euro deutlich teurer ist als "FTXM25R + RXM25R" (1480 Euro) erschließt sich nicht. Also sollte man das günstigere Gerät wählen. Zu dem Preis der Anlage kommen noch die Installationskosten hinzu. Wenn man bedenkt, dass so ein Gerät nur einen Raum kühlt, erahnt man die Kosten für eine ganze Wohnung oder ein ganzes Haus. Sollten allein Wohn- und Schlafraum gekühlt werden, verdoppeln sich die Kosten.

Nicht im Test, aber für improvisierte Lösungen interessant, sind mobile Geräte. Es gibt auch Splitgeräte, die einen Teil aus dem Fenster hängen lassen. Ihre Kühlwirkung ist begrenzt, für kleinere Räume aber ausreichend – und sie können von jedermann eingerichtet werden.

Bei der Wertung von Warentest spielt der Stromverbrauch eine große Rolle. Zurecht, solange der Strom aus dem Netz bezogen wird. Kommt er aus einer eigenen Solaranlage, sieht die Rechnung etwas anders aus.

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