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Klimageräte Klimaanlagen – so einfach kann man auch in der größten Hitze wieder kühl schlafen

Splitgeräte sind leistungsfähiger, aber deutlich teurer
Splitgeräte sind leistungsfähiger, aber deutlich teurer
© 97 / Getty Images
Deutschland stöhnt unter einer unerträglichen Hitzewelle. Dabei ist kühle Luft statt Glutofen einfach möglich – das machen kleine Klimageräte. Aber nicht alle arbeiten zufriedenstellend. Und auch die Installation ist nicht ganz einfach.

Die Stiftung Warentest hat sich Klimageräte zum "Nachrüsten" angesehen. Gemeint sind Geräte, mit denen man ein schon bestehendes Haus oder eine Wohnung abkühlen kann und die nicht schon beim Bau integriert werden. Die gute Nachricht: Das funktioniert durchaus. 

Eins vorweg: Wer schnelle Abhilfe sucht, ist auf die mobilen Monoblöcke angewiesen - auch wenn sie unter technischen Gesichtspunkten die schlechtere Wahl sind. Doch mitten in der Hitzewelle wird man keinen Installateur finden, der spontan Termine frei hat. 

Zentrales Problem ist die Verfügbarkeit: Im stationären Handel gibt es häufig nicht einmal Ventilatoren.  Wer im Netz bestellt, sollte vor der Bestellung in Erfahrung bringen, ob das Gerät auch wirklich im Lager steht. 

Warentest denkt an den Umweltschutz

Beim Thema "Kühlung" gibt es mehrere große "Aber". Das erste "Aber" bei den Warentestern ist der Klimaschutz. Dem setzten die Kühlgeräte gleich doppelt zu. Sie verbrauchen Strom. Wer den Sommer in einer glutheißen Wohnung aussitzt und lüftet, tut mehr für das Weltklima, als jemand der sich seine Wohnstätte behaglich runterkühlt.

Obendrein benutzen manche Klimageräte das klimaschädliche Kühlmittel R 410 A. Solange es in der Anlage bleibt, schadet es zwar nicht, sollte es aber entweichen, ist es ein echter Klimakiller.

In dem Test weisen die Warentester darum gleich mehrfach auf alternative Methoden zur Kühlung hin, mit denen Mieter allerdings gar nichts anfangen können und die auch für Eigentümer nicht leicht umzusetzen sind. In Kürze: Besser als eine Klimaanlage wäre eine super-gedämmte Wohnung, deren Fensterflächen verdeckt werden können und die am besten noch von großen Bäumen beschattet wird. Das ist richtig, aber wer es in der nächsten Woche kühl haben möchte, wird kaum einen Baum für den Schatten pflanzen können.

Zwei Wege zur kühlen Wohnung

Bleiben also doch nur die Klimageräte. Sie zerfallen in zwei Gruppen: Splitgeräte und Monoblöcke. Ein Monoblock sieht aus wie ein kleiner Kühlschrank. Ihn kann man im Elektrohandel oder Baumarkt kaufen. Er benötigt keine Installation. Das Gerät wird in der Steckdose angeschlossen und gut. Dafür arbeiten Monoblöcke schlechter und verbrauchen deutlich mehr Strom.

Die technisch bessere Lösung ist ein Split-Gerät. Hier befindet sich ein Bauteil in der Wohnung und ein zweites ist außerhalb angebracht. Für die Installation benötigt man die Einwilligung des Eigentümers und einen Handwerker. Der ist wegen des Kältemittels vorgeschrieben.

Dafür sind die Split-Geräte ungleich leistungsfähiger als die Monoblöcke. Den Raum von Warentest kühlten sie in zehn bis 16 Minuten um zehn Grad ab. Monogeräte benötigten für die gleiche Aufgabe zwischen 45 und 105 Minuten. Der Testraum ist mit 14 qm relativ klein, überschlägt man das Ergebnis auf einen Raum von 30 qm wird klar: Ein Splitgerät dürfte ihn bei Bedarf noch ausreichend schnell runterkühlen (30 Minuten), ein Monoblock müsste hingegen schon Stunden zuvor angeschaltet sein. Dafür kosten die Splitgeräte mit guter Kühlleistung im Test auch zwischen 2300 und 2500 Euro. Eine Menge Geld.

Unsere Meinung: Wegen des deutlich geringeren Stromverbrauchs sind Split-Geräte dennoch zu empfehlen. Vor allem wenn mehrere Zimmer dauerhaft gekühlt werden sollen. Auch wenn nur das Schlafzimmer zum Einschlafen runtergekühlt werden soll, haben sie deutliche Vorteile. Das Gerät läuft 15 Minuten und sobald man sich zur Ruhe legt, könnte man es wieder ausschalten.

Das beste Split-Gerät im Test stammt von Panasonic (CS-Z25TKEW) und kostet offiziell 2500 Euro, es ist aber auch für 2000 Euro zu bekommen. Es ist besonders energieeffizient und leistet sich dafür Schwächen beim Heizen. Der Gebrauch einer Klimaanlage zum Heizen ist in Südländern üblich, in Deutschland ist dieses Feature häufig unwichtig.

Auf den ersten Blick einfacher

Deutlich einfacher und billiger sind die Monoblöcke. Wie erwähnt kühlen sie wesentlich langsamer und verbrauchen sehr viel mehr Strom. Dazu haben sie einen weiteren Nachteil: Klimaanlagen dieser Art produzieren kalte Luft, die sie mit einem Ventilator im Raum verteilen. Doch bei diesem Prozess entsteht Abwärme. Beim Split-Gerät außerhalb der Wohnung, beim Monoblock im Zimmer. Diese Abwärme muss mit einem Schlauch nach außen abgeleitet werden. Wenn man kein fünf Zentimeter breites Loch in die Wand bohren will, muss dafür das Fenster geöffnet bleiben. Durch den offenen Spalt dringt vor allem am Tage warme Luft in das gekühlte Zimmer.

Mit speziellen Sets kann man versuchen, das geöffnete Fenster abzudichten. Das geht bei vertikalen Schiebefenstern sehr einfach. Für die in Deutschland gebräuchlichen Drehkippfenster sind die beigelegten Sets unbrauchbar. Für etwa 20 bis 30 Euro kann man entsprechende Stoffabdichtungen für Drehkippfenster erwerben. Schlauch und Stoffverkleidung sind aber sehr auffällig. Wenn man das Fenster öffnen will, muss die Verkleidung wieder entfernt werden. Dazu muss die Stoffverkleidung entlang eines Klettbandes abgenommen werden. Auch an der oberen Kante des Fensters, für Senioren eine unlösbare Aufgabe.

Kurzum: Auch der Monoblock hat ein Installationsproblem.

Ist das Abluftproblem gelöst, kühlen auch die Monoblöcke – allerdings zu hohen Stromkosten.  Das beste Gerät im Test mit der Note 2,8 stammt von D'Longhi (PAC EX 100 Silent). Es kostet allerdings auch stolze 825 Euro. Da sollte man sich den zweitplatzierten Monoblock von Comfee (Eco Friendly) ansehen, er kostet nur 350 Euro und erreicht immerhin die Note 2,9.

Installation von Klimaanlagen ist das Problem

Die Preise der Split-Geräte sind sehr hoch, aber Vorsicht, wenn Sie eines dieser Geräte irgendwo billiger bekommen. Split-Geräte werden über Installateure vertrieben. Daher haben die Warentester Preise angegeben, die eine einfache Installation umfassen. Wenn Sie ein Split-Gerät im Internet billig bestellen, kommen die Kosten für die Installation noch zum Kaufpreis hinzu. Wenn Sie überhaupt einen Klimatechniker finden, der das Fremdgerät einbaut.

Ein leistungsfähiges Split-Gerät von Comfee (MSR23-18HRDN1-QE) für bis zu 60 qm große Räume kann man mit Connector-Kit für 733 Euro erwerben. Allerdings ohne die Installation durch den Fachmann, den die EU-Verordnung eigentlich vorsieht. Unabhängig von EU-Regelungen kann nur ein versierter Heimwerker so ein Gerät auch anschließen. 

Natürlich gibt es auch jede Menge Tricks, um eine Wohnung kühl zu halten. Aber denken Sie daran: Nur ein Klimagerät produziert unproblematische Kälte. Feuchte Tücher führen zu dem Effekt der Verdunstungskühle, bringen bei regelmäßigem Gebrauch aber sehr viel Feuchtigkeit in die Wohnung. Und Ventilatoren setzen nur die warme Luft in Bewegung.

Den kompletten Test können Sie gegen Gebühr hier einsehen. Hier geht es zum Mobile Klimaanlage Test von STERN.de.

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