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Privatschiff Mega-Jacht "Radiant" schippert durch die Nordsee – so schwer bewaffnet ist das riesige Schiff

Jacht "Radiant"
Die Mega-Jacht "Radiant" (IMO 9571105) ist derzeit in der Nordsee und im Hamburger Hafen zu Besuch.
© Lürssen
Die Mega-Jacht "Radiant" ist derzeit in deutschen Gewässern zu Besuch. Bei dem Schiff handelt es sich um eine schwimmende Festung – denn der Eigner legt besonderen Wert auf Sicherheit.

In Hamburg und der Nordsee ist ein ganz besonderes Schiff zu Gast: die "Radiant". Die Jacht ist 110 Meter lang und wurde 2009 von Lürssen gebaut. Ihr aktueller Wert soll bei rund 300 Millionen Euro liegen – und das hängt sicherlich mit der Ausstattung zusammen.

Denn ganz offenbar liegt dem Eigner der Jacht das Thema Sicherheit ganz besonders am Herzen. Das Schiff gehört Abdulla Al Futtaim, einem Geschäftsmann aus Dubai, der sein Geld mit Autos und Immobilien gemacht haben soll. Ihm gehört die Al-Futtaim-Gruppe, die in den Emiraten Rechte für Marken wie Ikea, Toys "R" Us und Ace Hardware, eine amerikanische Baumarkt-Kette, hat.

Beschuss mit Wasser und Schall, Flucht mit 140 km/h

Neben luxuriösen Zimmern und Platz für rund 10 Gäste, betreut von bis zu 44 Crewmitgliedern, bietet die "Radiant" auch eher ungewöhnliche Ausstattungsmerkmale. Damit sind nicht die offensichtlichen Dinge gemeint, etwa der Helikopter-Landeplatz, der Pool im Heckbereich oder der Whirlpool in der obersten Etage gemeint, sondern das, was man nicht sehen kann.

Laut "Boat International" soll die "Radiant" verschiedene Sicherheits-Features haben, die man auch bei Schiffen dieser Größe nicht allzu häufig findet. So soll sich im Heck hinter einer größeren Klappe eine Garage für ein Schnellboot befinden, dass bei Gefahr mit bis zu 75 Knoten, also rund 140 Kilometern pro Stunde, davonsausen kann.

Doch bis es so weit ist, dass Gäste und Crew das Schiff verlassen müssen, kann sich die Besatzung offenbar zunächst einmal erstaunlich gut wehren. Es heißt, die "Radiant" habe einen militärischen Wasserwerfer an Bord, der ankommenden Booten in einer Entfernung von bis zu 90 Metern schwere Schäden zufügen können soll. Gemeint sind wohl eher kleinere Holzboote, wie sie gerne von Piraten in einigen Küstengegenden genutzt werden.

Auch gegen die Menschen an Bord feindseliger Schiffe soll sich auf der "Radiant" etwas ausrichten lassen. Zusätzlich zum Wasserwerfer sollen sich mehrere Schallkanonen an Bord befinden. Solche nicht-tödlichen Waffen sind in der Lage, sehr laute Töne über Hunderte Meter zu senden, die je nach Distanz starke Schmerzen auslösen können.

Von Russland nach Dubai

Al Futtaim kam durch einen Zufall in den Besitz des Schiffes. Bestellt hatte sie ursprünglich der ehemalige russische Oligarch Boris Beresowski, der das Schiff aufgrund von Zahlungsausfällen veräußern musste. Laut "Superyachtfan" beauftragte Beresowski die Makler-Gesellschaft Edmiston mit dem Verkauf, die sich daraufhin über eine andere Gesellschaft an den Kapitän von Al Futtaim wandte, um dem Milliardär das Angebot zu unterbreiten. Schließlich sollen sich die Parteien auf einen Preis von 240 Millionen US-Dollar geeinigt haben und das Schiff wechselte den Besitzer.

Eine gewisse nicht-tödliche Bewaffnung an Bord von Jachten kommt offenbar immer häufiger vor. In einem Bericht der britischen "Times" hatte ein Brancheninsider im vergangenen Jahr aus dem Nähkästchen geplaudert. Er berichtete ebenfalls von Schallkanonen, aber auch von Strahlenwaffen, die durch Mikrowellen Wassermoleküle in der Haut innerhalb von Sekunden auf rund 55 Grad aufheizen (hier erfahren Sie mehr). Bei den aktuellen Testfahrten rund um Helgoland wird die "Radiant" die Ausrüstung aber wohl eher nicht brauchen.

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