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Tüftler sind schon seit 2012 von Raspberry Pi fasziniert. Kein Wunder, für den Preis von circa 85 Euro für die größte Version des Minicomputers bekommen Bastler wahlweise eine Retro-Spielkonsole, einen (fast) vollwertigen Desktop PC oder einen sechsbeinigen Roboter.
Und das Beste: der eigenen Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. So funktionierten findige Tüftler den Minicomputer schon zur Drohne oder zum Minecraft-Controller um. Ganz so weit müssen Bastler für den Anfang nicht gehen. Vorgefertigte Sets machen aus dem Raspberry Pi im Handumdrehen einen Gameboy oder sechsbeinigen Roboter.
Raspberry Pi: Drei Größen
Als Grundlage eines jeden Raspberry-Pi-Projekts brauchen Sie natürlich den Minicomputer und das entsprechende Bau-Set. Der Raspberry Pi 4 Model B ist die aktuellste Version. Insgesamt gibt es drei Pi 4 Model B, die sich nur im verbauten Arbeitsspeicher (RAM) unterscheiden. Die günstigste Version verfügt über zwei Gigabyte RAM, die teuerste über acht und in der Mitte siedeln sich vier Gigabyte an.
Im Arbeitsspeicher lagert der Prozessor Aufgaben aus, auf die er schnell zugreifen will. Im Klartext: Mehr Arbeitsspeicher gleich mehr Aufgaben, die ausgelagert werden können. Dabei ist die Acht-Gigabyte-Version etwa 20 Euro teurer als der Raspberry Pi Model B mit 4 Gigabyte. Ein Aufpreis, der sich in den den meisten Fällen bezahlt macht.
1. Raspberry Pi: Als Desktop-Computer
Wenn Sie einen einfachen Computer zum Surfen, Streamen und die Arbeit brauchen, schafft der Raspberry Pi 4 Model B das mit den richtigen Komponenten. Mit einer Bildschirmauflösung von bis zu 4K kommt der Computer-Zwerg gut zurecht. Natürlich brauchen Sie eine USB-Maus und Tastatur, um den Raspberry Pi zu bedienen. Daneben benötigen Sie ein kleines Gehäuse, ein Netzteil und eine Speicherkarte, auf der das Betriebssystem idealerweise schon installiert ist. Dabei handelt es sich in der Regel um Linux-Distributionen.
Ein Set, das alles bis auf Maus und Tastatur vereint, ist das von NinkBox. Vorteil: Im Lieferumfang ist auch ein Mini-HDMI auf HDMI-Kabel sowie ein Schraubendreher und die entsprechenden Schrauben und Muttern enthalten. Das Gehäuse ist in schlichtem Schwarz gehalten, auf der microSD-Karte ist mit Noobs das Standard-Raspberry-Pi-Betriebssystem vorinstalliert. Einmal zusammengeschraubt, sollte der Mini-Rechner ohne Probleme laufen.
2. Freenove Big Hexapod Robot
Etwas cooler als ein stinknormaler Desktop-PC ist natürlich ein sechsbeiniger Roboter wie der Freenove Big Hexapod Robot. Kompatibel ist das Set mit dem Raspberry Pi 4B, 3B+, 3B, 3A+. Wenn Sie Zuhause noch eines der Modelle herumliegen haben, können Sie ihm mit dem Set neues Leben einhauchen. Allerdings müssen Sie noch eine passende Batterie dazu kaufen, damit sich der Roboter in Bewegung setzt. Einmal fertig gebaut, steuern Sie den Roboter übrigens per Smartphone. Das gelingt auf Android und iOS gleichermaßen gut.
3. Raspberry-Pi-Projekte: Smartes Display
Sie wollen sich Ihr eigenes Tablet bauen? Kein Problem, für den Raspberry Pi gibt es passende Touch-Displays. Zugegeben, die sind sehr klobig und gehen weniger als Tablet durch und gleichen eher den smarten Displays wie Amazons Echo Show. Der Bastelfreude tut das aber keinen Abbruch – und darum geht es im Kern bei Raspberry-Pi-Projekten.
Wer seinen Mini-Computer mit einem Touchscreen verbinden will, greift idealerweise zu dem offiziellen Produkt der Raspberry-Foundation. Der Bildschirm löst in 480p auf und das bei einer Bilddiagonale von sieben Zoll. Alle nötigen Verbindungskabel und Schrauben liegen dem Set bei. Auf der Rückseite befestigen Sie den Raspberry Pi mit dem Bildschirm. Standfüße sorgen dafür, dass Sie ihn nicht in der Hand halten müssen, um den Touchscreen zu bedienen.
4. Roboter-Hund mit Raspberry bauen
Ein Haustier erhöht die Lebensqualität enorm – bedeutet zugleich aber auch eine Menge Verantwortung. Das merken nun auch all jene Intelligenzallergiker, die sich während der Corona-Pandemie einen Hund zugelegt haben, nur um ihn bei der erstbesten Urlaubsgelegenheit im Tierheim abzugeben. Einige Heime für herrenlose Vierbeiner veranschlagten wegen dieser überhandnehmenden Verantwortungslosigkeit gar den Aufnahmestopp für Tiere, wie der NDR berichtet.
Wer sich nicht der Unfähigkeit preisgeben will, nicht um eine Ecke denken zu können, sollte sich lieber einen mechanischen Vierbeiner ins Heim holen. Die sind pflegeleichter und überstehen zwei Wochen Hirnzellenmassaker im All-Inclusive-Club auf Malle auch ohne Futter, Fürsorge und Bauchkraulen. Das Freenove Robot Dog Kit sieht zwar nicht so knuffig aus wie ein Chizu, kann dafür mit dem Smartphone bedient werden. Pluspunkt für den Roboter-Hund: Er klaut keine Socken, braucht kein Futter und kackt nicht auf die Spielwiese. Achtung: Der Raspberry Pi ist nicht im Set enthalten.
5. Der Raspberry-Gameboy
Noch einmal den klobigen alten Gameboy in den Händen halten und mit Super Mario ein paar Pilze naschen – was wäre das schön. Genug der Träumerei, ran ans Werk! Denn mit dem Raspberry Pi holen Sie sich den Oldschool-Handheld zurück. Möglich macht es das RETROFLAG GPi-Gehäuse.Schön: In diesem Set ist der Raspberry Pi Zero W enthalten. Dazu sind ein paar Spiele auf der microSD-Karte vorinstalliert. Und wie damals in das Spiel pusten, müssen Sie auch nicht. Übrigens: Wer keine Lust auf einen Handheld hat, kann auch ein Retro-Konsolen-Gehäuse kaufen.
Raspberry Pi: Zubehör
Für den Raspberry Pi gibt es allerhand Zubehör, mit dem kleine und große Tüftler Ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Käufer haben die Qual der Wahl: Neben offiziellem Equipment der Raspberry-Pi-Foundation bieten auch Dritthersteller Gehäuse und Zubehör an. Außerdem gibt es Kühlkörper, Kamera- und Hifi-Module und vieles mehr.
Raspberry-Pi-Projekte: AMP2-Verstärker
Sie wollen an Ihren Raspberry Pi mehrere Lautsprecher anschließen? Von Haus aus funktioniert das nicht, aber dafür gibt es den AMP2-Verstärker der Raspberry Foundation. Das kleine Modul kostet um die 50 Euro und funktioniert idealerweise mit 8 Ohm Lautsprechern.
MicroSD-Karte mit Betriebssystem
Wer den Minicomputer einzeln kauft, sollte eine microSD-Karte mit dem Betriebssystem Noobs auf Lager haben. Wer die nicht selbst erstellen will oder kann, kauft sie einfach dazu.
8 BitD0 SN30 Pro G Classic Gamepad
Eine Retro-Spielekonsole ohne Gamepad ergibt keinen Sinn. Im Retro-Stil gehalten und mit Raspberry-Computern kompatibel ist das 8 BitD0 SN30 Pro G Classic Gamepad. Schön: Auf Kabel verzichtet das X-Input und DirectInput kompatible Gamepad und setzt lieber auf Bluetooth.
VGA-Schnittstelle
Sie wollen den Raspberry Pi an einen alten Monitor anschließen? Dann brauchen Sie entweder einen entsprechenden Adapter oder das RB-RS232 Erweiterungsmodul der Raspberry-Pi-Foundation. Der kleine Adapter erweitert den Minicomputer um einen VGA-Anschluss.
Funkmodul für Raspberry Pi
Ein Raspberry Pi bettet sich natürlich auch ins Smarthome ein und zwar mit dem Funkmodul EnOcean Pi 868 Raspberry Pi. Bei EnOcean handelt es sich um einen Funkstandard, auf den viele Hersteller für Smarthome-Produkte setzen.
Alternative Gehäuse
Wem das Gehäuse der Raspberry-Pi-Foundation nicht gefällt, greift zu Drittherstellern. Ein Vertreter dieser Gattung ist das Joy-IT Gehäuse für Raspberry Pi 4 Argon One M.2. Was es besser macht als das Original? Nun, Sie können das Betriebssystem auf einer flotten M.2 SATA SSD installieren. Das ermöglicht schnelleres Hochfahren des PCs als bei einer microSD-Karte.
Kühlkörper
Wie bei einem großen Computer auch, spielt beim Raspberry Pi die Kühlung eine wichtige Rolle, wenn Sie die volle Performance aus dem Winzling herausholen möchten. Die kleinen Kühlkörper von Joy-IT können dabei helfen, ein Hitzeproblem in den Griff zu bekommen.
Raspberry Pi Kamera
Und auch eine Kamera können Sie mit dem Raspberry Pi verbinden. Die Linse des Moduls knipst und filmt Bilder mit einer Auflösung von bis zu acht Megapixeln (3280 x 2464 Pixel).
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