Die Wüsten-WM in Katar hat nicht viele Vorteile – aber immerhin ist es in Deutschland so kalt, dass die meisten Fenster und Türen geschlossen bleiben. Damit geht man bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft praktischerweise einem Problem aus dem Weg, das während der Sommermonate bei vergangenen Turnieren oft für Frust gesorgt hat: Die Nachbarn jubeln bereits, während man selbst nicht einmal ahnt, dass gleich ein Torschuss folgt. Der Grund ist häufig der Übertragungsweg des TV-Signals. Denn eine Fußball-WM findet auf unterschiedlichen Wegen in die heimischen Wohnzimmer – und alle sind unterschiedlich performant.
WM 2022: Am schnellsten geht's per Satellit
Das Fachmagazin "Teltarif" hat kürzlich den Test mit allen gängigen Empfangsarten gemacht und verrät, wer zuerst jubelt – und wer wortwörtlich hinterherhinkt. Die Tester haben das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan und die Partie Spanien gegen Costa Rica verfolgt und dabei unterschiedliche Empfangstechniken gemessen. Der Vergleich bestand aus Satelliten-Direktempfang, TV-Kabelfernsehen, der ARD-Mediathek, der Magenta-TV-App, der TV-App Zattoo, 1&1 TV und Waipu.tv.
Wie immer gewann das Satelliten-Signal das Rennen deutlich. Einen schnelleren Weg, das TV-Signal auf die heimische Mattscheibe zu holen, gibt es nicht. An zweiter Stelle folgt das Kabelnetz, im Falle des Tests via Vodafone. Hier betrug die Verzögerung rund zwei Sekunden, erklärt "Teltarif". Wer die WM über einen Streaming-Dienst schaut, sollte sich schalldichte Kopfhörer besorgen.
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Note: 4
Seine Rettungstat kurz vor dem Pausenpfiff war enorm wichtig. Kassierte dann zwei Gegentore. Bei letzterem sah Neuer nicht glücklich aus.
WM 2022: Im Streaming bis zu 22 Sekunden Verzögerung
Selbst der schnellste Anbieter, im Falle des Tests also die ARD-Mediathek über ein Apple TV 4K, lag fünf Sekunden hinter dem Satelliten und damit drei Sekunden hinter dem Kabel-Signal. Wer die Spiele der WM 2022 über Magenta TV schaut, muss bereits mit einem Zeitverzug von zehn Sekunden rechnen. "Teltarif" stuft das Ergebnis als "akzeptabel" ein.
Bei der 1&1-TV-App lagen die Zuschauer schon saftige 20 Sekunden hinter dem Satelliten – eine Ewigkeit für Sportfans. Getoppt wurde das nur noch von Waipu.tv, wo die Tester im Schnitt erst 22 Sekunden später von sportlichen Erfolgen erfuhren, als jene mit Satelliten-Anschluss.
Im Fazit empfiehlt "Teltarif", am TV nach Möglichkeit auf Satelliten-Empfang oder Kabel zu setzen. Wer unbedingt auf ein Streaming-Angebot zurückgreifen muss – etwa im Büro – sollte die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender ansteuern, da es hier die Kombination aus dem schnellsten Signal unter den Internet-Diensten und dem besten Bild gibt.