Ukraine-Krieg "Wurde deswegen gefeuert": Telegram-Gründer Pavel Durov teilt persönliche Nachricht zum Ukraine-Krieg

Pavel Durovs Channel auf Telegram: Der Gründer des Messengers äußerte sich nun persönlich zum Ukraine-Krieg.
Pavel Durovs Channel auf Telegram: Der Gründer des Messengers äußerte sich nun persönlich zum Ukraine-Krieg.
© Pavlo Gonchar/ / Picture Alliance
Im Ukraine-Krieg spielt der in Russland gegründete Messenger Telegram eine wichtige Rolle. Gründer Pavel Durov erklärt nun seine persönlichen Hintergründe.

In den letzten Monaten war der Messenger Telegram quasi nur durch negative Ereignisse in den Medien: In Deutschland diente die App Querdenker:innen, Holocaust-Leugner:innen und Verschwörungstheoretiker:innen als Rückzugsort. Schließlich weigerte sich Telegram lange, strafrechtlich relevante Inhalte zu löschen und versteckte sich in Dubai hinter einer Büroadresse, an der vermutlich nie Mitarbeiter:innen auftauchten. Erst massive Drohungen der neuen Bundesregierung machten es möglich, dass Telegram begann, sich an geltenden Gesetze zu halten.

Telegram: Die Bedeutung des Messengers für den Ukraine-Krieg

Im Ukraine-Krieg spielt der Messenger nun erneut eine wichtige Rolle: Ukraine-Präsident Volodymyr Zelenskyy verbreitet dort seine Botschaften an rund 1,5 Millionen Abonnent:innen, auf der russischen Seite hat Tschetschenen-Boss Ramson Kadyrov mehr als 700.000 Abonnent:innen vorzuweisen und im Channel "IT Army of Ukraine" organisieren sich über 300.000 Hacker:innen und Interessierte, die die russische Infrastruktur digital angreifen wollen.

Da Telegram und sein Gründer Pavel Durov ursprünglich aus Russland stammen, stellt sich zurecht die Frage: Wie sicher ist der Messenger für ukrainische Menschen eigentlich und wer hat Zugriff auf die Informationen auf der Plattform? Genau diese Fragen erreichen auch Pavel Durov selbst, wie er nun in einer Nachricht in seinem Channel (670.000 Abonnent:innen) schreibt.

Dort holt er länger aus: Seine Mutter stamme aus der Ukraine, er habe noch Verwandte in der Ukraine und er sei daher nicht nur geschäftlich sondern auch privat vom Krieg betroffen. Bevor er Telegram gegründet habe, sei er lange CEO bei vKontakte gewesen, einem russischen sozialen Netzwerk, das Facebook zum Verwechseln ähnlich sieht.

Telegram: Gründer Pavel Durov erklärt die Gründungsgeschichte des Messengers

Dass er Telegram gründete, lag seiner Aussage nach an den Vorbereitungen des Ukraine-Kriegs auf russischer Seite: Schon 2013 sei er vom russischen Geheimdienst FSB kontaktiert worden und habe die Daten von ukrainischen Nutzern herausgeben sollen, die im Zuge des "Euromaidan" gegen den damaligen pro-russischen Präsidenten der Ukraine Wiktor Janukowytsch protestierten. Als sich Durov weigerte, diese Daten herauszugeben, sei er als Geschäftsführer des von ihm gegründeten Netzwerks abgesetzt worden – quasi der Beginn seiner Tätigkeit als Gründer bei Telegram.

Seine Nachricht beendet Durov mit den Worten "Ich lebe nicht mehr in Russland und habe weder Unternehmen noch Angestellte dort. Aber eins bleibt immer das gleiche: Ich stehe für unsere Nutzer ein, was auch immer passiert. Ihr Recht auf Privatsphäre ist enorm wichtig. Heute mehr denn je." Trotz dieser persönlichen Worte: Eine unabhängige Überprüfung der App und ihrer Sicherheitsmechanismen wurde zuletzt 2017 durchgeführt.

Quellen: Telegram, stern.de

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