Urteil in Neuseeland Schüler darf trotz langer Haare auf katholischer Schule bleiben

Die Kleiderordnung des St. John's College ist streng: Haare nur oberhalb des Kragens. Ein 16-jähriger Schüler wurde deshalb suspendiert. Das Gericht sah den Fall anders: Es gab dem Schüler Recht.

Weil er seine langen Locken nicht abschneiden wollte, ist der Neuseeländer Lucan Battison von seiner katholischen Schule geflogen - jetzt darf der 16-Jährige trotz seiner Haarpracht bleiben. Das oberste Gericht Neuseelands in Wellington gab dem Schüler am Freitag Recht: "Eine Schule muss disziplinarische Maßnahmen auf wirklich ernste Fälle beschränken", sagte Richter David Collins in seiner Urteilsbegründung.

Das St. John's College in Hastings hatte Battison im Mai vom Unterricht suspendiert, weil er sich geweigert hatte, seine Locken zu stutzen. Die katholische Schule argumentierte, nach der Schulordnung müssten die Jungen ihre Haare "oberhalb des Kragens und nicht in den Augen" tragen. Auf den Kompromissvorschlag des Jungen, seine Haare zu einem Dutt zu binden, ließ sich die Schule nicht ein.

Hitzige Debatte

Während der Anhörung am Freitag verglich der Anwalt des Schülers, Jol Bates, seinen Mandanten mit dem prominenten US-Bürgerrechtler Martin Luther King: Wie dieser stehe der 16-Jährige für seine Rechte ein, sagte er. Die Schule erklärte nach dem Urteil, sie sei "natürlich enttäuscht". Ob sie das Urteil anfechten werde, teilte sie nicht mit. Der Fall hatte in Neuseeland hitzige Diskussionen ausgelöst. Während manche die Schule als zu streng kritisierten, meinten andere, Battison solle sich einfach an die Regeln halten.

AFP
bal/AFP

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