In den vergangenen Wochen drehten viele Fleischspieße einsam ihre Runden, der Hunger auf Döner war klein. Weil sich die Straßen vielerorts wie leergefegt zeigten, fehlte den Imbissen das Laufpublikum und die Kassen blieben leer.
Allein der Verein türkischer Dönerhersteller in Europa (Atdid) musste sich zuletzt mit einem Viertel des Umsatzes im Vergleich zum Normalbetrieb begnügen, wie ein Sprecher mitteilte. Atdid vertritt insgesamt 28 Hersteller von Döner- und Drehspießen. Den Großteil seiner Spieße verkauft der Hersteller innerhalb Deutschlands (70 Prozent). Der Rest geht ins europäische Ausland, vorwiegend nach Italien, Spanien und Skandinavien.
Kleinere Nachfrage, kleinere Spieße
In den Imbissen zeigt sich die geringere Nachfrage auch am Umfang der Fleischspieße. Denn der ist in den vergangenen Wochen ordentlich geschrumpft. Während vor der Corona-Pandemie im Durchschnitt 25 Kilo Fleisch an den Spießen grillten, sind es aktuell nur noch zehn.
Neben Atdid berichtet auch Konkurrent Alan Döner von starken Umsatzrückgängen. Vor allem in der Anfangszeit der Corona-Beschränkungen habe der Hersteller auf die Hälfte seiner gewohnten Einnahmen verzichten müssen. Jetzt zeige die Verkaufskurve zwar wieder nach oben, der Umsatz aber, so ein Sprecher des Unternehmens, sei noch nicht wieder auf ursprünglichem Niveau.

Imbisse in der Stadt stärker betroffen
Neben den Döner-Restaurants, die ihren Betrieb zeitweise hatten komplett einstellen müssen, seien vor allem Imbisse in der Stadt stark von den Auswirkungen der Beschränkungen betroffen. Dort werde ein Großteil der verkauften Döner an Laufpublikum ausgehändigt, dazu zählen auch Touristen.
In ländlichen Gebieten hingegen, so der Sprecher von Hersteller Alan Döner, hätten viele Läden feste Kunden und zudem ohnehin einen Lieferservice.