20 Gläschen untersucht Ökotest prüft Babybrei: Zwei fallen mit "mangelhaft" durch – selbst der teuerste schwächelt

Ökotest prüft Babybreie
Wenn es um die Gesundheit der Kleinsten geht, sparen Eltern nicht. Geht es um Babybrei ist der teuerste aber nicht die beste Wahl.
© Mascha Brichta / Picture Alliance
Babys Magen ist besonders empfindlich. Umso wichtiger ist daher die Auswahl der ersten Breie. Ökotest hat 20 fertige mit Gemüse und Fleisch im Labor prüfen lassen. "Sehr gut" ist keiner. Das sind die Tops und Flops.

Nach der Milch kommt der Babybrei. Viele Eltern greifen dann zum praktischen Gläschen und vertrauen dabei den Herstellern. Schließlich sind Babys besonders empfindlich. Schadstoffe haben im Essen nichts verloren. Aber halten die Breie, was sie versprechen? Ökotest hat 20 Gemüsefleischbreie im Labor checken lassen. Das Ergebnis ist mitunter ernüchternd.

Untersucht wurden 20 Breie für Babys ab dem fünften und sechsten Monat. Bis auf zwei handelte es sich um Bio-Produkte. Komplett überzeugen konnte kein Brei mit Gemüse und Fleisch, zwei Produkte fielen sogar mit "mangelhaft" durch. 

Furan in allen Babybreien

Es sind vor allem zwei Nicht-Bio-Produkte von Bebivita, die im Vergleich negativ auffallen. Sie holen die schlechtesten Ergebnisse, unter anderem weil die Tester in ihnen einen erhöhten Furanwert sowie den Zusatz von Eisendiphosphat feststellten. Furan entsteht beim Erhitzen vom Gemüse, bei der Sterilisation der Fertigbreie sammelt sich der Stoff an. Problematisch ist der Stoff, weil er laut Weltgesundheitsorganisation möglicherweise krebserregend ist. Zwar sei zu langfristigen Schäden beim Menschen bisher noch zu wenig bekannt, so Ökotest, bei Tierversuchen habe die langfristige Aufnahme von Furan zu Leberschäden geführt, hohe Dosen gar zu Leberkrebs.

Je weniger Furan im Gläschen, desto besser, urteilt daher Ökotest. Doch nicht nur in den Babybreien von Bebivita, sondern in insgesamt elf Gläschen werteten die Prüfer die Funde als "erhöht" und nahmen daher Abwertungen vor, obschon keine der festgestellten Belastungen, "akut gefährlich ist". Sie empfehlen, die Gläschen unter Rühren und bei geöffnetem Deckel zu erhitzen, dadurch verflüchtige sich ein Teil des Furans. Bei der Beurteilung orientierte sich Ökotest an einer Risikoabschätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit aus dem Jahr 2017, denn einen gesetzlich festgelegten Grenzwert gibt es für Furan nicht. 

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Der teuerste Babybrei schwächelt

Auch Hersteller Hipp konnte die Tester nicht überzeugen. Er stellt nicht nur die teuersten Babybreie im Test her, sondern liefert auch zwei der drei mit "ausreichend" bewerteten Breie. Auch der Gemüsefleischbrei "Spaghetti in Gemüsecreme mit Pute" von Alete bewusst ist nur "ausreichend". Neun weitere Breie gehen mit einem befriedigenden Ergebnis aus dem Test, sechs sind "gut".

Zu den Gewinnern im Test gehören die Produkte von Alnatura. Alle drei Babybreie schneiden mit einem "Gut" ab. Mithalten können aber auch zwei günstigere Breie aus der Drogerie. So liefert der Brei "Pastinaken mit Reis und Pute" das beste Preis-Leistungsverhältnis. Der Gemüsefleischbrei ist nicht nur "gut", bei einem Preis von 65 Cent pro 190 Gramm gehört er auch zu den günstigsten im Vergleich.

Den gesamten Test lesen Sie gegen Gebühr auf oekotest.de

tpo

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