Vegan selbst versucht! Tag 13-14: Von wegen Weichei!

Von Derik Meinköhn
Deriks Bild von einem typischen Veganer hat sich in der letzten Woche ziemlich gewandelt. Er erinnert sich an seinen ersten Karottensaft und ist beeindruckt von veganen Sportlern.

Wenn ich an meinen ersten frischen Karottensaft denke, habe ich immer noch diesen kleinen Bioladen im Kopf, der damals bei uns an der Ecke aufgemacht hat. Eine verwinkelte Altbauwohnung, in der man erdiges Gemüse, Tofu aus Eimern und allerlei Körner mit seltsamen Namen kaufen konnte. Der Verkäufer, der in dem Laden herumwuselte und zu jedem Lebensmittel eine kleine Geschichte über seine Herkunft erzählen konnte, trug einen fusseligen Bart im Gesicht und genauso fusselige Wollsocken an den Füssen. In die Socken gruben sich die Riemen seiner Sandalen. Er sprach mit weicher, leiser Stimme, war dünn und hager und strahlte eine bemerkenswerte Ruhe aus. Ich mochte ihn.

Ich weiß nicht warum, vielleicht aus einem Anfall verklärter Sehnsucht, aber genauso wie ihn hatte ich mir den typischen Veganer vorgestellt: ein bisschen Weichei, schlapp, dünn und mit blassem Gesicht. Doch da lag ich voll daneben: Christoph Maria Herbst, Thomas D., Bill Clinton, Joaquin Phoenix, Alicia Silverstone, Mike Tyson, Carl Lewis, Natalie Portman und Al Gore sind Veganer. Im Internet finden sich Hunderte bekannte Namen.

Ohne Fleisch extrem leistungsfähig

Am meisten beeindruckt haben mich aber die veganen Sportler: Sie sind ein gutes Beispiel dafür, dass man auch ohne Fleisch extrem leistungsfähig sein kann. Leichtathlet Carl Lewis läuft ganz vorne mit. Und sogar in einer der härtesten Sportarten, dem Kampfsport Mixed Martial Arts, gibt es jede Menge Veganer. Die sind dann zwar nett zu Tieren, geben ihren Kollegen aber ganz schön was auf die Glocke. Von wegen Weicheier.

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