Nach Pegida-Rede Akif Pirinçci geht wegen "Rufschädigung" gegen Medien vor

Die Rede von Akif Pirinçci bei der vorletzten Pegida-Demonstration in Dresden hat für öffentliche Empörung gesorgt - und den Autor Buchverträge gekostet. Nun will er mit Hilfe seiner Anwälte Widerrufe mehrerer Berichterstatter erwirken.

Die umstrittene Rede von Akif Pirinçci vor Pegida-Anhängern in Dresden hat ein juristisches Nachspiel - für die Medien: Wie "Die Welt" berichtet, geht der Autor mit Hilfe des Rechtsanwalts Joachim Steinhöfel gegen jene Medien vor, die ihm unterstellten, er habe Konzentrationslager für Flüchtlinge gefordert.

Pirinçci hat bei seiner Rede vor zwei Wochen wörtlich gesagt: "Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht pariert. Es gäbe natürlich auch andere Alternativen. Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb."

Selbst Bachmann entschuldigt sich "aufrichtig"

Anschließend war die Kritik in Medien und Bevölkerung groß, und sogar Pegida-Organisator Lutz Bachmann teilte via Facebook mit: "Ich muss also die alleinige Schuld für diesen unmöglichen Auftritt auf mich nehmen und mir bleibt nichts übrig, als mich öffentlich und aufrichtig zu entschuldigen."

Das alles will Pirinçci offenbar so nicht stehen lassen - weshalb seine Anwaltskanzlei jetzt mitteilt: "Diverse Medien haben eine Äußerung unseres Mandanten aus seiner heftig kritisierten Pegida-Rede aufgenommen und in rechtswidriger Weise entstellt. Herrn Pirinçci wurde dabei unterstellt, er habe für die Wiedereröffnung von Konzentrationslagern zur Bewältigung der Flüchtlingskrise plädiert, wo genau das Gegenteil richtig ist. Tatsächlich äußerte er überspitzt-sarkastisch seine Sorge, dass sie wieder eröffnet werden könnten, und zwar gegen 'Fremdenfeinde'."

Unterlassungserklärungen und Widerrufe

Wie es im Bericht der "Welt" weiter heißt, hätten die "Südwest Presse", das "Schwäbische Tagblatt" und das "ZDF" Unterlassungserklärungen abgegeben. Auf den Webseiten von "NDR", "Kieler Nachrichten", "Hannoverscher Allgemeiner" und "Spiegel online" tauchen Widerrufe auf. Anwalt Steinhöfel kündigt an: "Herr Pirinçci wird seine Unterlassungs- und Schmerzensgeldansprüche konsequent durchsetzen und die rufschädigenden Äußerungen verbieten lassen."

tim