Der Deutsche Schulpreis geht in die nächste Runde: Aus 170 Bewerbungen hat die elfköpfige Jury zehn Schulen ausgewählt und für den Preis nominiert. Der Deutsche Schulpreis wird am 10. Dezember zum zweiten Mal von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung in Kooperation mit dem stern und dem ZDF verliehen. Die beste Schule bekommt 50.000 Euro, vier weitere erhalten je 10.000 Euro.
Die Jury besteht aus Pädagogen, Schulleitern und Wissenschaftlern. Im Sommer hatten Experten-Teams 14 Schulen inspiziert. Zwei Tage saßen sie im Unterricht, sprachen mit Schülern, Eltern und Lehrern. Professor Peter Fauser von der Universität Jena, Sprecher der Jury, sagte: "Ich habe bei den Besuchen wieder viel gelernt."
Entscheidungskriterien
Entscheidend für die Vergabe des Deutschen Schulpreises sind sechs Kriterien, die von den Experten entwickelt wurden:
Leistung:
In den Kernfächern Mathematik, Sprachen, aber auch im künstlerischen Bereich, beim Sport und in Projekten müssen die Schüler Bestleistungen zeigen.
Schulklima:
Schüler und Lehrer gehen harmonisch miteinander um, sie fühlen sich wohl in ihrer Schule. Sie ist offen für Eltern, Anwohner und Außenstehende.
Verantwortung:
Konflikte werden ohne Gewalt gelöst. Schüler und Lehrer achten sich, Engagement und Gemeinsinn sind selbstverständlich.
Unterrichtsqualität:
Die Schüler lernen selbstverantwortlich und praxisorientiert. Die Lehrer werden dabei unterstützt, ihren Unterricht zu verbessern.
Umgang mit Vielfalt:
Die Schule geht konstruktiv mit der unterschiedlichen Herkunft und Bildung ihrer Schüler um.
Schule als lernende Institution:
Lehrer und Schulleiter entwickeln sich systematisch weiter, sie verbessern, den Lehrplan und überprüfen ihre Erfolge.
Ein Vorbild werden für andere
Die Experten diskutierten am 28.September in Stuttgart die Ergebnisse ihrer Schulinspektion: Wie gut ist der Unterricht? Wie innovativ die Methoden? Wie gehen Lehrer und Schüler miteinander um? Hat die Schule eine Vision? Und können andere davon lernen? Denn Ziel des Deutschen Schulpreises ist es nicht nur gute Lehranstalten auszuzeichnen, sie sollen auch zum Vorbild für andere werden. Bei ihren Besuchen achteten die Experten auf jedes Detail: Saßen zum Beispiel in einem Computerkurs nur Jungs vor den Rechnern und die Mädchen schauten bloß zu, bekam die Schule Minuspunkte. Nach stundenlanger Diskussion einigten sie sich auf zehn Schulen, neun staatliche und eine private.
Diese Schulen sind für den Deutschen Schulpreis nominiert:
Carl-von-Linné-Schule, Berlin, Förderschule
Der Ravensberg, Kiel, Schleswig-Holstein, Gymnasium
Friedrich-Schiller-Gymnasium, Marbach am Neckar, Baden-Württemberg, Gymnasium

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Gymnasium Neckartenzlingen, Neckartenzlingen, Baden-Württemberg, Gymnasium
Helene-Lange-Schule, Wiesbaden, Hessen, Integrierte Gesamtschule
Die Jury
Johan van Bruggen, Hauptinspektor a. D. des niederländischen Schulinspektorats
Prof. Hannelore Faulstich-Wieland, Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg
Herr Prof. Dr. Peter Fauser, Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Jena
Prof. Eckhard Klieme, Deutsches Institut für internationale pädagogische Forschung, Frankfurt
Prof. Jürgen Oelkers, Pädagogisches Institut der Universität Zürich, Schweiz
Prof. Manfred Prenzel, Leibnitz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften, Kiel und Leiter der Pisa-Studie
Enja Riegel, ehemalige Leiterin der Helene-Lange-Schule, Wiesbaden
Erika Risse, Vorsitzende der Vereinigung Deutschen Landeserziehungsheime und Schulleiterin des Elsa-Brandström-Gymnasiums, Oberhausen
Prof. Michael Schratz, Institut für Lehrerbildung und Schulforschung der Universität Innsbruck, Österreich
Dr. Otto Seydel, Otto Seydel Institut für Schulentwicklung, Überlingen
Prof. Erich Thies, Generalsekretär der Ständigen Konferenz der Kultusminister in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Integrierte Gesamtschule List, Hannover, Niedersachsen, Integrierte Gesamtschule
Laagbergschule, Wolfsburg, Niedersachsen, Grundschule
Montessori-Oberschule, Potsdam, Brandenburg, Oberschule mit integrierter Primarstufe
Robert-Bosch-Gesamtschule, Hildesheim, Niedersachsen, Integrierte Gesamtschule
Waldhofschule, Templin, Brandenburg, private Grund- und Förderschule
Alle zehn Schulen werden zur Preisverleihung am 10. Dezember in Berlin eingeladen. Dann wird der Preisträger bekannt gegeben. Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) wird den Deutschen Schulpreis überreichen. Mehr Infos zum Deutschen Schulpreis gibt es unter http://schulpreis.bosch-stiftung.de