Es fehlt an Frauen und Kindern in Görlitz, 7000 Wohnungen stehen leer. In einer wohnen nun junge Ukrainerinnen mit ihren Kindern. Was macht das mit der Stadt?
Oksana Polikovska findet sich längst ohne Google-Maps in Görlitz zurecht. Es ist Mitte April, seit sechs Wochen lebt die 36-jährige Ukrainerin in der ostsächsischen Kleinstadt direkt an der polnischen Grenze. Vor der Ausländerbehörde, ein stattlicher Bau nahe dem Stadtpark, treiben die ersten Bäume aus. "Dort an der Kreuzung müssen wir links runter", sagt Polikovska, groß, blond, schnell zu Fuß. Vorbei an Reihen sanierter Gründerzeithäuser, bis zu einem Haus, vor dem ein VW-Bus mit ukrainischem Kennzeichen steht. "Hier wohnen meine Freundinnen, ich habe für sie die Wohnung gefunden."