In der aktuellen Grippesaison wollen sich in Schleswig-Holstein viele Menschen gegen Influenza impfen lassen. "Diese gute Nachricht geht einher mit Meldungen darüber, dass aufgrund der hohen Nachfrage derzeit nicht mehr alle Impfstoffe lieferbar sind", teilte Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) mit.
Sie rät Impfwilligen bei Bedarf mit der Arztpraxis oder Apotheke zu sprechen, um zu klären, ob oder wo geimpft werden kann. "Die Impfaufrufe haben offenbar gewirkt. Die Rückmeldungen aus dem Arzneimittelgroßhandel und der Ärzteschaft lassen auf eine gestiegene Impfbereitschaft schließen", teilte die Ministerin mit. Zuvor hatte der shz-Verlag darüber berichtet.
Arztpraxen beraten bei Impfung
Die Arztpraxen entscheiden gemeinsam mit Patientinnen und Patienten, für wen jetzt eine Impfung sinnvollerweise erfolgen kann, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. "Die Empfehlungen der Stiko sind dafür eine wichtige Basis, um besonders gefährdete Menschen möglichst vor schweren Krankheits-Verläufen zu schützen." Neben Praxen bieten auch einige Apotheken und die Gesundheitsämter eine Grippe-Impfung an - sofern Impfstoff verfügbar ist.
Mehrere Gründe für den Mangel
Die Gründe für einen möglichen Mangel an bestimmten Impfstoffen sei komplex, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) der dpa. "Es ist auch ein Kommunikationsproblem und Verteilungsproblem." Einige Apotheken fragen zum Beispiel nicht alle Großhändler ab, oder sie bestellen nur einzelne Impfstoffe und nicht alle.
In manchen Praxen sei ausreichend Impfstoff vorhanden, den diese nicht loswerden, bei anderen fehle er. Ein wirklicher Mangel sei aber laut Sprecher nicht zu erkennen: "Es gibt noch lieferfähigen Impfstoff."
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Steigende Influenzazahlen in Schleswig-Holstein
Im Norden Deutschlands sind mehr Grippefälle registriert worden als in den Wochen zuvor. Sowohl in Hamburg als auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind die Grippezahlen bislang höher als im Vorjahreszeitraum beziehungsweise als in den Vorwochen, wie zuletzt aus den Daten der zuständigen Ämter hervorgeht.
In Schleswig-Holstein waren zuletzt steigende Influenzazahlen registriert worden. So meldeten die Ärztinnen und Ärzte in der letzten Novemberwoche 40 Grippefälle an die jeweils zuständigen Gesundheitsämter, wie aus dem Bericht des Institutes für Medizinische Mikrobiologie hervorgeht. In der Woche davor waren 17 Influenzafälle gemeldet worden. Die Zahl der Grippefälle in Schleswig-Holstein ist damit seit Beginn der Grippesaison Anfang September auf 147 gestiegen. Zahlen zum Vorjahreszeitraum lagen zunächst nicht vor.