Jahreswechsel Wie sich Hessens Städte auf die Silvesternacht vorbereiten

In Frankfurt wird an Silvester gerne am Main gefeiert. (Archivbild) Foto: Helmut Fricke/dpa
In Frankfurt wird an Silvester gerne am Main gefeiert. (Archivbild) Foto
© Helmut Fricke/dpa
Feuerwerksverbote, Sperrzonen und verstärkte Kontrollen - Hessens Städten haben unterschiedliche Pläne für Silvester. Worauf sich Feiernde einstellen müssen.

Böllern verboten oder nicht? Zu Silvester gelten in Hessens Städten unterschiedliche Regelungen - je nachdem, ob es dort besonders schützenswerte Gebäude wie Krankenhäuser oder historische Fachwerkhäuser gibt oder nicht. Auch die Ordnungshüter werden mancherorts verstärkt im Einsatz sein und für sicheres Feiern zum Jahreswechsel sorgen.

Kein Feuerwerk auf der Zeil und dem Eisernen Steg

In Frankfurt ist in der Silvesternacht das Abbrennen von Feuerwerk auf dem Eisernen Steg sowie auf der Zeil untersagt. Nach Angaben der Stadt sollen damit dicht gedrängte Menschen vor Verletzungen durch Feuerwerkskörper geschützt und die Einsätze der Polizei reduziert werden.

Für den Eisernen Steg gilt das Verbot vom Silvestertag an ab 20.00 Uhr bis um 3.00 Uhr morgens an Neujahr. In diesem Zeitraum dürfen dort keine pyrotechnischen Gegenstände wie bengalische Fackeln oder Feuerfontänen mitgeführt oder gezündet werden. Zudem sind größere Taschen und Behältnisse über drei Liter Fassungsvermögen verboten. Die Brücke soll beidseitig kontrolliert werden.

Auf der Zeil tritt das Feuerwerksverbot ebenfalls an Silvester um 20.00 Uhr in Kraft und endet am 1. Januar um 6.00 Uhr. Betroffen sind auch die Konstablerwache und Hauptwache. Dort ist das Abbrennen und offene Bereithalten von Feuerwerk wie Raketen, Böller oder Feuerwerksbatterien untersagt. 

Stärkere Kontrollen geplant

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Zudem gilt das bundesweit geltende Sprengstoffgesetz, das das Abbrennen von Feuerwerk in der Nähe brandempfindlicher Gebäude wie Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen, Fachwerkhäusern, dem Zoo und dem Stadtwald verbietet. Innerhalb von mindestens 200 Metern Abstand ist Feuerwerk dort nicht erlaubt.

Die Landes- und Stadtpolizei wollen nach Angaben der Stadt die Einhaltung der Regelungen verstärkt kontrollieren und Verstöße konsequent ahnden. Gefeiert wird in Frankfurt gerne am Mainufer. "Um Überfahrten beziehungsweise Terroranschläge zu verhindern, werden beide Mainseiten von Alte Brücke bis Untermainbrücke für den Fahrzeugverkehr gesperrt", heißt es vom Ordnungsamt.

Böllerfreie Sicherheitszone am Wiesbadener Kurhaus

Auch in der Wiesbadener Innenstadt gilt am Silvesterabend ab 21.00 Uhr bis zum frühen Neujahrsmorgen um 3.00 Uhr ein Feuerwerksverbot rund um das Bowling Green an Kurhaus und Staatstheater. Wie die Stadt mitteilte, dürfen Feierlustige in dieser Sicherheitszone auch keine größeren Rucksäcke oder Taschen dabeihaben. Die Stadt- und Landespolizei werde dort eine "umfangreiche Präsenz" zeigen, hieß es. Das Konzept habe sich in der vergangenen Jahren bewährt, teilte die Stadt mit. Der Eingang zu der Sicherheitszone werde von externen Sicherheitskräften kontrolliert.

Kein umfassenderes Böllerverbot in Darmstadt

Die Vorbereitungen auf Silvester laufen in Darmstadt auf Hochtouren. Ein umfassenderes Böllerverbot wird es laut der Stadt jedoch nicht geben. Wie in den Vorjahren gelten nur die im Sprengstoffgesetz vorgeschriebenen Zonen an Krankenhäusern oder anderen besonders gefährdeten Gebäuden. Zur Sicherheit der Feiernden werde die Stadtpolizei mit mehreren Streifen unterwegs sein. Ein zusätzlicher Sicherheitsdienst sei nicht geplant. Eventuell werde das Unesco-Weltkulturerbe Mathildenhöhe zusätzlich überwacht. 

Kassel setzt auf Verbotszonen

In Kassel gilt hingegen wieder am Silvester- und am Neujahrstag für einzelne Bereiche der Innenstadt ein Feuerwerkverbot. Dabei gehe es beispielsweise um die Umgebung von Krankenhäusern. Derzeit seien keine größeren öffentlichen Silvesterveranstaltungen bekannt. Die Stadt kündigte Kontrollen in der Waffenverbotszone an, die ebenfalls für weite Teile der Innenstadt gilt. Die Stadt will außerdem private Sicherheitsdienste einsetzen, um bestimmte Gebäude im Stadtgebiet zu schützen. 

Knaller zwischen Alsfelds Fachwerkhäusern verboten 

Alsfeld im Vogelsbergkreis ist für seine historische Altstadt bekannt und trägt auch den Titel "Europäische Modellstadt für Denkmalschutz". Das einmalige Ensemble aus Fachwerkhäusern und anderen jahrhundertealten Gebäuden wird von der Stadtverwaltung besonders geschützt - auch vor Böllern und Raketen zum Jahreswechsel. Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern ist in diesem Jahr im Altstadtkern wieder verboten.

Diese Maßnahme habe eine breite Unterstützung in der Bürgerschaft. Beschwerden gegen das Verbot gebe es keine, teilt die Stadtverwaltung mit. "Die Eigentümer und Bewohner in diesem Bereich haben es eher positiv aufgenommen." Ein spezielles Silvester-Sicherheitskonzept gibt es derzeit nicht. Aufgrund aktueller Informationen sowie der Erfahrungen der vergangenen Jahre sieht die Stadt dafür auch keine Notwendigkeit.

Kein Böllerverbot in Gießen

In der Gießener Innenstadt gibt es an Silvester keine Verbote für Böller. Die Stadt veranstaltet auch kein öffentliches Feuerwerk, wie eine Sprecherin sagte. Kontrollen dürfte es in der Silvesternacht zwar geben, bisher zeichneten sich aber keine Hotspots ab, an denen besonders viele Ordnungskräfte unterwegs sein werden.

In der mittelhessischen Stadt gibt es seit Anfang November zwei Waffenverbotszonen, nämlich in einem Teil der Ludwigstraße, in der sich zahlreiche Kneipen verbinden, sowie im westlichen Teil der Innenstadt. Dort ist es zu bestimmten Zeiten verboten, Waffen und gefährliche Gegenstände mitzuführen. Diese Waffenverbotszonen gelten auch in der Silvesternacht und würden nicht ausgeweitet, so die Sprecherin.

dpa