Fahrpreise Bus und Bahn in NRW werden 2026 vielerorts teurer

Das Fahren mit Bus und Bahnen wird zum 1. Januar 2026 teurer. (Archivbild) Foto: Roberto Pfeil/dpa
Das Fahren mit Bus und Bahnen wird zum 1. Januar 2026 teurer. (Archivbild) Foto
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Ab 2026 zahlen viele in NRW mehr für Bus und Bahn – doch Kurzstrecken bleiben vorerst günstig. Was sich bei Tickets und Tarifen konkret ändert.

Das Fahren mit Bus und Bahnen wird in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen zum Jahresanfang 2026 teurer. Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) erhöht die Preise zum 1. Januar 2026 um durchschnittlich 1,9 Prozent. In den Verkehrsverbünden VRS und AVV soll der besonders günstige Tarif der Kurzstrecke zwei Jahre länger als ursprünglich geplant erhalten bleiben.

Die Tarifgrenze im öffentlichen Nahverkehr zwischen Köln und Aachen soll zum 1. Juni 2026 fallen, wie der VRS weiter mitteilte. Die angekündigte Tarifreform mit dem Aachener Verkehrsverbund (AVV) werde in zwei Stufen umgesetzt. Dabei gebe es zum 1. Juni 2026 noch unterschiedliche Preise in der Preisstufe 1 je nach größer der Kommune, wie eine Sprecherin des VRS erläuterte. 

Bei der zweiten Stufe zum 1. Juni 2028 falle die Kurzstrecke weg. Mit der Tarifreform würden die bisher 10 Preisstufen beim VRS und die sechs Preisstufen beim AVV auf zunächst fünf und im zweiten Schritt auf vier reduziert, erklärte der VRS.

Für Gelegenheitskunden der Nahverkehrsanbieter soll mit der Tarifreform das Fahren mit Bus und Bahnen einfacher werden. Bisher mussten sie wegen der Tarifgrenze zwischen den beiden Verkehrsverbünden eine Verlängerung bezahlen. Sie liegt genau genommen zwischen Kerpen und Düren. Die Tarife des VRS gelten in dem Verbund für den öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und Bahnen, mit S-Bahnen und Regionalzügen. 

Der VRS kündigte an, den Tarif "eezy.nrw" für Gelegenheitsfahrer stärker bekanntmachen zu wollen, bei dem über eine App der Preis für eine Fahrt per Luftlinie berechnet werde. Fahrten mit "eezy.nrw" in der 2. Klasse würden pro Monat niemals teurer als der aktuelle Preis des Deutschlandtickets. Im Gebiet des VRS und des AVV werde "eezy.nrw" um 2,2 Prozent zum 1. Januar 2026 teuer.

Einzelfahrscheine am Automaten machten beim VRS nur noch zehn Prozent der Fahrten aus. Fast acht von zehn Fahrten in dem Verkehrsverbund entfielen auf das Deutschlandticket. Hinzu kämen die Fahrten mit "eezy.nrw".

AVV

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Der AVV werde in der Verbandsversammlung am 26. November über die Preiserhöhung zum 1. Januar 2026 entscheiden, sagte ein AVV-Sprecher. Weitere Angaben machte er nicht. Es dürfte dann um ähnliche Beschlüsse wie beim VRS gehen, da die beiden Verkehrsverbünde eine "neue, einheitliche Tarifwelt" anstreben. 

VRR

Der Verwaltungsrat des VRR hat bereits Ende September eine Preiserhöhung von durchschnittlich 4,9 Prozent zum 1. Januar 2026 beschlossen. Maßgeblich hierfür seien die seit Jahren wachsenden Kosten für Personal, Energie und die Transformation hin zu nachhaltigen Antrieben, hieß es. Der VRR hat Anfang März 2025 die Preisstufen von sieben auf drei reduziert. Im Zuge der Tarifreform wurde im VRR-Gebiet die Kurzstrecke gestrichen. 

Westfalentarif

Der Verkehrsverbund hat seinen Stichtag für Preiserhöhungen vom 1. August auf den 1. Januar umgestellt, so dass es sich hier erstmals zum Jahreswechsel 2026 Preise ändern können. 

Um die Kunden nicht mehr als nötig zu belasten, hätten sich die westfälischen Tarifgesellschaften und Verkehrsunternehmen mehrheitlich darauf geeinigt, zum 1. Januar 2026 "nur dort Preiserhöhungen im geringen Umfang vorzunehmen, wo sie unverzichtbar sind", sagte eine Sprecherin. Einige Verkehrsunternehmen würden zugunsten der Fahrgäste komplett von der eigentlich erforderlichen Tariferhöhung absehen.

Einige der Kunden müssen somit mit zwei Tariferhöhungen innerhalb von wenigen Monaten rechnen: Denn im Verkehrsverbund Westfalentarif stiegen die Preise zuletzt zum bisherigen Stichtag 1. August 2025 um 5,29 Prozent an. 

Deutschlandticket

Der Großteil der Nahverkehrskunden nutzt das Deutschlandticket, dessen Preis zum 1. Januar 2026 von bisher 58 Euro auf 63 Euro pro Monat steigt. Das hatten die Verkehrsminister der Länder im September beschlossen. Erst zu Jahresbeginn 2025 war der Preis für das Deutschlandticket von 49 auf 58 Euro pro Monat gestiegen.

Letzte Preiserhöhung Westfalentarif zum 1. August 2025.

dpa

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